Mercedes wurde beim WM-Auftakt in Australien von Ferrari schwer düpiert, Weltmeister Hamilton musste tatenlos zusehen, wie Rivale Vettel den Sieg holte
Lewis Hamilton traute seinen Augen kaum als Erzrivale Sebastian Vettel in der Virtuellen Safety Car Phase in Melbourne vor ihm wieder auf die Strecke bog und sich so den Sieg beim Saisonstart Down Under schnappte. Der Brite war das ganze Wochenende der schnellste Mann, doch dann verrechnete sich seine Mercedes Box. Offiziell war ein Computer-Programm schuld, was Hamilton auch nicht weiterhilft. „Es war, als ob meine Mutter an einer Klippe hängt und ich alles versuche, um sie zu retten, es aber nicht schaffe”, ließ der Titelverteidiger seinen Gefühlen freien Lauf. Daher zählt beim nächsten Rennen in Bahrain nur eines – volle Punkte. „Natürlich müssen wir in Sakhir gewinnen. Alles andere würde uns weiter zurückwerfen.“ Dort hofft er auch wieder auf die Mithilfe seines Teamkollegen Valtteri Bottas, der im Albert Park nach einem Crash in der Quali plus Grid Penalty für Getriebewechsel von P15 starten musste. „Schon letzte Saison war es wichtig zwei Autos vorn zu haben. In Melbourne hat man gesehen, dass das heuer auch wieder der Fall ist.“
Keine Wohlfühloase bei Rot
Aber auch Rennsieger Vettel war nicht rundum zufrieden. Der Deutsche klagte, dass seine „Loria“, wie er den diesjährigen Wagen taufte, nicht da sei, wo er sie haben will. „Das Auto hat riesiges Potenzial, aber ich kämpfe noch ein bisschen damit. Es antwortet nicht so, wie man es gerne hätte, und es rutscht immer noch an Stellen, wo man das nicht will. Ich möchte, dass es exakt reagiert, wenn ich bremse und einlenke.“ Dennoch handle sich nur um kleine Defizite. „Es ist kein großes Drama. Aber ich fühle, wenn wir das hinbekommen, wäre es gut für das Selbstvertrauen.“
Bullen an der Spitze dran
Daniel Ricciardo musste bei seinem Heimrennen nach einer dummen Strafe von P8 losfahren und verpasste trotz toller Überholmanöver als Vierter ganz knapp das Podium. Umso mehr freut sich der Lockenkopf, dass es nun zu einem Doppelpack in Bahrain und Shanghai kommt. „Ich liebe Back-to-Back-Rennen. Es ist gut, wenn man am Ball bleibt. Dennoch wird es in Sakhir nicht einfach, weil zwei der drei Trainings tagsüber in der Hitze stattfinden, das Qualifying und das Rennen aber am Abend.“ Daher ist es schwer die richtige Wagenabstimmung zu finden. „Normalerweise willst du das Setup nicht ändern, wenn du schnell bist. Aber in Bahrain musst Du das, weil sich die Bedingungen deutlich ändern, wenn die Sonne weg ist. Macht aber nichts, weil wir wirklich schnell sind.“
Überraschungen aus dem Mittelfeld
Das amerikanische Haas F1 Team war in Australien die große Überraschung. Romain Grosjean und Kevin Magnussen waren die vierte Kraft hinter den drei Topteams bis sie durch Fehler bei den Reifenwechseln aus dem Rennen gerissen wurden. Haas Renndirektor Günther Steiner ist dennoch optimistisch, „dass wir die Leistung in Bahrain halten werden und dort gute Punkte holen können.“ Noch mehr vor hat man bei McLaren. Nach seinem fünften Rang in Melbourne ist Doppelweltmeister Fernando Alonso wieder heiß: „Die drei Topteams haben noch einen satten Vorsprung, aber wir wollen uns in Bahrain vom Mittelfeld absetzen. Und wer weiß, wenn vorne einer patzt, können wir da sein.“
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