Ricciardo schnappt sich Sieg in letzter Runde

Daniel Ricciardo (Red Bull) gewann vor Nico Rosberg (Mercedes) und Sebastian Vettel (Red Bull). Unfassbares Rennen in Kanada. Formelaustria.at hat die Highlights.

Den Start beim Grand Prix von Kanada erwischte Lewis Hamilton (Mercedes) am besten. Er kam einmal mehr besser weg als Rosberg, doch der Deutsche blieb am Ende des Duells in Führung

Runde 1

Kanada ist bekannt dafür, dass es es eine 50-prozentige Safety Car Wahrscheinlichkeit gibt. Diese wurde diesmal schon in Runde 1 ausgerufen. Es gab einen teaminternen Zwischenfall der beiden Marussia-Piloten Jules Bianchi und Max Chilton. Letzterer kam beim Anbremsen von Kurve 4 ins Rutschen und schoss seinen Teamkollegen ab. Bianchis Auto wurde hinten komplett zerstört. Das Rennen war für Beide zu Ende.

Die Safety Car-Phase nutzte Esteban Gutiérrez (Sauber) gleich für einen Reifenwechsel. Bis zum Ende der Phase war er übrigens gleich zwei Mal an der Box. In Runde acht wurde die Safety Car-Phase beendet.

Runde 9

In der ersten freigegebenen Runde nach der Safety Car-Phase legte Rosberg nach, fuhr einen Vorsprung von 1,4 Sekunden auf Sebastian Vettel (Red Bull) heraus.

Runde 10

Im Senna-S drehte sich Daniil Kvyat (Toro Rosso) und fiel damit auf die letzte Stelle zurück. Zugleich nutzte Hamilton das DRS aus und überholte Vettel: Platz 2. Gleich darauf legte der Brite nach und fuhr die schnellste Runde.

Runde 12

Marcus Ericsson (Caterham) rollte aus und gab auf.

Runde 18/19

In Runde 18 fuhr Rosberg erstmals in die Box. Kurz danach gab es eine Schrecksekunde, als der Deutsche beinahe gegen eine Wand zu krachen drohte. Er konnte eine Kollision in allerletzter Sekunde verhindern. Durch diese Aktion dürfte den Kollegen in der Box kurz das Herz stehen geblieben sein. Dazwischen baute Rosberg seinen Vorsprung auf Hamilton um 2 Sekunden aus.

Mittlerweile hatten sich die beiden Force India-Piloten Sergio Perez und Nico Hülkenberg auf die Plätze 3 und 4 vorgearbeitet.

Runde 23

Vettel versuchte in der Spitzkehre im Kampf um Platz vier zu überholen. Er bremste zu spät und so blieb Hülkenberg weiter vorne.

Runde 25

Wieder war es das Senna-S, wieder war es ein Caterham. Kamui Kobayashi drehte sich, versuchte weiter zu fahren, aber das hintere Rad wurde krumm. Damit war auch der zweite Caterham aus dem Rennen.

Rosberg verbremste sich in der Zielschikane. Scheinbar weil er von Hamilton ordentlich unter Druck gesetzt wurde. Er musste die Schikane abschneiden. Der Vorfall wurde zur Untersuchung frei gegeben.

Hamilton verkürzte den Vorsprung, gab seinem führenden Teamkollegen immer weniger Luft zu atmen. Er kam bis auf eine halbe Sekunde auf Rosberg heran.

Perez fuhr mit Supersoft-Reifen ein tolles Rennen, behauptete sich bis Runde 31 auf Platz drei.

Inzwischen wurde bekanntgegeben, dass Rosberg nur verwarnt wurde. Eine zweite ähnliche Aktion wie oben erwähnt, durfte er sich nicht mehr leisten.

Runde 36

Perez musste zum Boxenstopp und verlor dadurch Platz drei. Er fiel auf Rang 8 zurück. Im Kampf um Platz vier mischten mittlerweile Vettel, Daniel Ricciardo (Red Bull), Hülkenberg und Valtteri Bottas (Williams) mit. Allerdings musste Bottas ebenfalls in die Box und Hamilton meldete Leistungsverlust.

Vettel musste ebenfalls an die Box und verlor Platz drei an Hülkenberg, der bis dahin noch immer mit seinem ersten Reifensatz unterwegs war.

Runde 38

Auch Rosberg meldete plötzlich Leistungsverlust. Eine ernste Situation, zumal es schien, als würden beide Mercedes-Piloten heute erstmals nicht das Ziel sehen. Versteinerte Mienen bei der Technikabteilung von Mercedes.

Vettel wurde von der Box ermahnt, Ricciardo mit seiner Aggressivität nicht unter Druck zu bringen. „Sonst hast du am Ende keine Reifen mehr“ – hieß es.

Runde 41

Kimi Räikkönen fabrizierte einen Dreher. Genau auf der Stelle, wo er sich schon im Training einmal gedreht hatte. Fazit: Der Finne fiel auf Platz 15 zurück.

Runde 42

Vettel stinkig – er funkte an die Box, dass er ruhig länger draußen bleiben hätte können.

Runde 43

Hülkenberg musste an die Box und fiel dadurch zurück auf P8. Felipe Massa (Williams) übernahm Platz drei vor Fernando Alonso (Ferrari).

Runde 44

Funkspruch an Rosberg: „Beide Autos haben das gleiche Problem. Wir glauben nicht, dass wir es lösen können. Du musst das Tempo anziehen, denn der Dritte holt auf.“ Er kam an die Box, blieb auf Soft. Massa kam wieder auf die Strecke und war dadurch der erste Pilot in dieser Saison, der das Feld anführen konnte – der erste Pilot, der nicht aus dem Mercedes Lager kam.

Runde 46

Hamilton fabrizierte einen Fehler, Rosberg konnte seinen Teamkollegen überholen. Hamilton versuchte vor der Zielschikane zu kontern, musste dieser aber abkürzen.

Runde 47

Hamilton wurde langsam. Sein Auto begann zu rauchen und fuhr in der Kurve geradeaus. Sein Fahrzeug wurde in die Box geschoben, das Rennen war für den Briten vorbei.

Runde 49

Daniil Kvyat musste auf Platz 14 liegend sein Auto in der Haarnadel abstellen und gab auf. Mittlerweile lag Rosberg nur mehr auf Platz 2, Massa Führte.

Runde 50

Perez witterte die Chance, seinen ersten Grand Prix zu gewinnen. Seine Reifen waren zu dem Zeitpunkt 30 Runden alt, jene von Rosberg nur zehn, jene von Ricciardo und Vettel 25 bzw. 26.

An der Spitze blieb von Runde zu Runde kein Stein auf dem anderen. Ein wirklich spannendes Rennen – ganz anders, als in den GP davor, wo die Sieger bereits viele Runden vor Schluss feststanden. Bis Runde 52 lagen acht Fahrer innerhalb von neun Sekunden.

Runde 60

Zehn Runden waren noch zu fahren und fünf Fahrer hatten zu dem Zeitpunkt Siegchancen.

Runde 65

Rosberg konnte auf Perez wieder etwas Vorsprung ausbauen. Eine Runde später überholte Ricciardo Perez.

Runde 67

Perez kämpfte mit Bremsproblemen, konnte aber Platz drei halten.

Runde 68

Ricciardo überholte Rosberg und fuhr als Sieger ins Ziel.

Runde 70

Kollision zwischen Massa und Perez. Beide krachen mit Vollgas ins Abseits. Niemand weiß, was sich da Massa gedacht hatte. Das Rennen wurde mit einer Safety Car Phase beendet.

Ricciardo holte sich den Sieg vor Rosberg und Vettel.

Endstand

Ausgefallen: Lewis Hamilton (GBR/Mercedes/Runde 48), Jules Bianchi (FRA/Marussia), Max Chilton (GBR/Marussia), Pastor Maldonado (VEN/Lotus), Marcus Ericsson (SWE/Caterham), Kamui Kobayashi (JPN/Caterham), Romain Grosjean (FRA/Lotus), Daniil Kwjat (RUS/Toro Rosso), Esteban Gutierrez (MEX/Sauber)