Alexander Wurz war gerade zu einem Sponsortermin in der Wiener Innenstadt bevor es für ihn nach Melbourne zum F1 Auftakt am 16. März geht. Dabei gab er mehreren Medien, darunter auch Formelaustria.at, seine Saisonvorschau.
Alex, die neue F1 Saison steht bevor. Wie heißt bist Du darauf?
Ich habe mein Schatzi (ORF Kommentator Ernst Hausleitner) vermisst und der Saisonauftakt in Melbourne ist immer etwas ganz Besonderes. Es ist emotional, cool, die Fahrer lieben die Strecke, die aber nicht typisch ist.
Wie schätzt Du das aktuelle Kräfteverhältnis ein?
Die Top 4 Teams sind innerhalb von 2-3 Zehntel. Man kann aktuell nicht sagen, wer die Favoriten sind. Die Heroes sind unter Druck und werden auch den einen oder anderen Fehler machen, den Wagen in die Wand werfen. Ich denke, es wird eine ganz besondere Saison werden.
Red Bull ist nicht mehr der große Dominator, oder?
Die Red Bull Vorherrschaft war wie zuvor jene von Mercedes beeindruckend, aber sie ist zu 100% vorbei. McLaren hat vielleicht ein Zehntel Vorsprung, aber das ändert sich von Strecke zu Strecke. Bei Red Bull haben wir natürlich Max Verstappen und wir werden sehen, wie sich sein junger, neuer Teamkollege Liam Lawson schlägt. Max hat bis jetzt noch alle paniert, also keine einfache Aufgabe für den Neuseeländer, der aber bewiesen hat, dass er schnell Autofahren kann.
Das große Fragezeichen ist wohl wie sich Lewis Hamilton bei Ferrari schlägt….
Bei Ferrari wird es ganz spannend, wie es Lewis Hamilton dort ergehen wird. Charles Leclerc muss sich auch beweisen, dass er schnell ist, wissen wir. Die Kombination mit Lewis bei den Roten ist hochspannend. Wir müssen uns hier ein paar Jahre zurückversetzen, als Lewis sich entschied von McLaren wegzugehen, um zum Mercedes Werksteam zu kommen, die damals nicht wirklich gut ausgesehen haben, waren nicht dominant – und jeder dachte sich, was macht er denn nun. Er hatte den richtigen Riecher, startete mit ihnen durch und sie haben dominiert. Vielleicht hat er denselben Riecher wieder und wird zur größten Ikone des Motorsports, wenn er mit Ferrari den achten Titel holt.
Was ist mit den Silberpfeilen?
Und dann gibt’s noch Mercedes. Die waren bei den Testfahrten voll bei der Musik dabei – auch mit dem Neuzugang Kimi Antonelli. Ein junger Fahrer, 18 Jahre alt, aber ganz bestimmt ein Topfahrer, ein Kapazunder, wie wir auf Österreichisch sagen. Für dieses vier Teams wird’s um die WM-Krone gehen, wahrscheinlich bis zum letzten Rennen.
Ein anderes, nicht sportliches Thema in der Winterpause waren die horrenden Strafen fürs Fluchen. Wie siehst Du diese Maßnahme der FIA?
Alle Topsportler sind Vorbilder und man sollte sich da zügeln – ich habe auch drei Kinder. Aber in der Hitze des Gefechts, wenn Du mit Adrenalin voll bist, dann rutscht Dir hin und wieder was heraus, weil Du ja eigentlich mit Dir selbst sprichst. Jeder von uns hat schon einmal geflucht. Ich verstehe den Ansatz der FIA, dass wir „Role Models“ sein müssen, womit die Fahrer, wie ich als GPDA-Vorsitzender bestätigen kann, gar kein Problem haben. Was alle stört, sind die beinharten und übertriebenen Geldstrafen sowie die Art und Weise wie diese Thema den Fahrern gegenüber kommuniziert wurde.
Formelaustria ist ja auch Partner Deiner Rennfahrer-Söhne. Wie sehr fieberst Du dort mit?
Ich bin die dritte Motorsport-Generation und meine Kinder sind die vierte. Bei uns sitzt offensichtlich eine Schraube locker. Charlie ist in der FIA F3 in einem Topteam, Oscar fährt den Eurocup 3 und war im Winter stark mit dabei. Fahren müssen sie selbst, aber wir tun alles, um sie zu unterstützen.
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