Zele: „Wir werden einen Ersatz für die AutoGP finden“

11187790_823539011033277_8795936236883211836_o Abseits der Königsklasse gibt es eine beachtliche Zahl an österreichischen Topteams. Eines davon ist Zele Racing, das in der AutoGP und der Renault RS01 Sport Trophy unterwegs ist. Formelaustria.at sprach exklusiv mit Teamchef Michael Zele

Wie schockiert waren Sie, als Sie von der Einstellung der Auto GP Saison gehört haben?

Schockiert ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, weil wir bereits im Frühjahr Bedenken hatten, dass die Teilnehmerzahl zu gering ausfallen wird. Trotzdem hofft man bis zuletzt, dass alles den gewohnten Lauf nimmt. Leider haben sich unsere Befürchtungen aber bestätigt.

Sie lagen komfortabel in der Punkteliste vorne. Wie enttäuscht sind Sie, dass die Saison nicht beendet werden kann?

Aus sportlicher Sicht ist das ganze natürlich eine Katastrophe. Wir sind zwar in beiden Punktewertungen vorne, einen Meistertitel wird es aber nach nur 4 Rennen wohl kaum geben. Wirtschaftlich gesehen ist das Ende der Rennserie für uns kein Drama.

Haben Sie Hoffnung auf ein Comeback?

Um ehrlich zu sein, kaum. Es stehen wohl seitens der Organisation einige Ideen im Raum, inwiefern diese jedoch umsetzbar sind sei dahingestellt.

11178288_10206347454426373_4397495623721422996_nWas passiert jetzt mit Ihren Fahrern?

Andres Mendez bleibt uns als Fahrer in der Renault Sport Trophy erhalten. Luis Sa Silva hat nach wie vor Schwierigkeiten mit der Finanzierung seitens der Regierung in Angola, da war es nicht absehbar, ob er die AutoGP Saison hätte weiterfahren können. Mit Antonio Pizzonia arbeiten wir zurzeit an einer Lösung um ihn ebenfalls in die RST zu holen.

Sie lassen Mendez jetzt auch im Sportwagen fahren, kann er dort sein Talent entfachen?

Wir erwarten uns, dass er im RS01 einfacher den Anschluss an die Spitze finden wird. Letztenendes werden die Testfahrten im August zeigen wo wir stehen. Auf jeden Fall sollte er mit dem Sportwagen besser zurechtkommen.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Sportscar Debüt gewesen? Kann eine Steigerung folgen?

Eine Steigerung muss definitiv folgen. Mit der bisherigen Ausbeute sind wir nicht zufrieden. Wir wissen alle, dass das Potential sowohl fahrerisch als auch technisch vorhanden ist, um Siege einzufahren. Allerdings hat die Performance zuletzt noch nicht gepasst.

RS01-W-140-575x331Ist der RS01 „das ultimative“ Rennauto?

Das ultimative Rennauto ist nach wie vor ein Formel 1 Bolide. Was den GT und Sportwagen Bereich betrifft ist der R.S.01 aber mit Sicherheit eine Benchmark. Lässt man DTM und die japanischen SuperGT Fahrzeuge außen vor, gibt es derzeit keinen schnellen Sportwagen als diesen. Die Performance ist absolut beeindruckend und das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Renault hat hier einen sensationellen Job gemacht.

Planen Sie einen Einstieg in eine andere Rennserie?

Auf lange Sicht müssen wir einen Ersatz für die AutoGP finden. Ob dies im Formel Nachwuchssport oder in einem anderen Bereich erfolgt wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Wie halten Sie Ausschau nach Talenten?

Wir machen selbst und über unsere Agentur HM Sports intensives Scouting, beobachten sämtliche Nachwuchsserien, und wissen welche Piloten das Potential haben zu gewinnen. Talent alleine reicht heute jedoch nicht aus. Weitaus wichtiger ist ein solider finanzieller Background, den junge Fahrer brauchen um weiterzukommen.

11225085_1619506978292251_8495315104455244517_oSie hatten vor kurzem Besuch von den Gewinnern unseres Gewinnspiels. Konnten Sie ein Talent erkennen?

Die Teilnehmer hatten, so glaube ich, Spaß. Talente und etwaige Rennfahrerambitionen lassen sich bei einer Juxpartie aber nicht erkennen. Dazu müsste man einen Trackday mit allem Drum und Dran machen.

Interview Arthur Becker

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