Wurz jr. will „der nächste österreichische F1 Champion werden“

Charlie Wurz hat sich im vorletzten Rennen den Titel in der Formel 4 UAE gesichert. Nun geht’s nahtlos in der italienischen F4 Serie weiter. Wir haben exklusiv mit dem Sohn von Ex-Formel 1 Pilot Alex Wurz gesprochen

Charlie, zunächst Gratulation zum Titelgewinn! Wie fühlt es sich an, gleich die erste volle Formelmeisterschaft zu gewinnen?

Danke, ich bin sehr glücklich, dass ich meine erste Formelmeisterschaft gewonnen habe. Ich bin meinen Ingenieuren und Mechanikern sehr dankbar für ihre harte Arbeit in den vergangenen fünf Wochen. Fünf Wochenenden ohne Pause zu bestreiten, war nicht einfach, aber trotzdem haben wir den Titel mit einem Vorsprung von 45 Punkten gewonnen.

Die Euphorie bei den rot-weiß-roten Motorsport-Fans ist groß. Du hast einen österreichischen und einen britischen Pass, bist in Monaco aufgewachsen. Wo fühlst Du Dich mehr zuhause?

Ich fahre mit einer österreichischen Lizenz, und das, seit ich klein war. Zudem bin ich die vierte Generation von Rennfahrern in meiner Familie und ich liebe Omas Backhendl und Nudelsuppe. Deshalb bin ich ein glücklicher Österreicher (lacht).

Nach Ur-Opa Franz, Opa Franz und Papa Alex bist Du der vierte Wurz, der sich im Rennsport versucht. Wie ist es, Teil einer Autorenn-Dynastie zu sein? Spürst Du besonderen Druck?

Mit acht Jahren bin ich zum ersten Mal Kart gefahren und ich habe es sofort geliebt. Ich kann diese Leidenschaft auch bei meinem Vater und Opa sehen. Ich fühle keinen Druck der Familie, weil es meine eigene Karriere, und meine Leidenschaft ist.

Auch Dein jüngerer Bruder Oscar fährt Kart. Hand aufs Herz – wer ist schneller, er oder Du?

Ich, natürlich! (lacht) Wir trainieren im Winter oft zusammen, und wir beide lieben den Wettkampf. Also ist alles immer ein Wettbewerb, egal ob wir Radfahrern, Laufen, Fußball spielen oder Rennfahren!

Mit Papa Alex hast Du einen „persönlichen Berater“ an der Seite, der sicher weiß, wovon er spricht. Ist das immer nur eine Hilfe oder nervt er Dich auch manchmal?

Mein Papa hat mir in meiner ganzen kurzen Karriere geholfen, vom Kart bis zum Formelauto. Er hat so viel Erfahrung, dass er immer weiß, wovon ich spreche. Zudem hilft er mir auch, Bereiche, in denen ich mich verbessern kann, zu finden.

Natürlich wird er auch Vorbildcharakter für Dich haben, aber hast Du auch einen Lieblingsfahrer „außerhalb der Familie“?

Eigentlich habe ich keine Lieblingsfahrer außerhalb der Familie. Ich denke, dass ein junger Fahrer wie Lando Norris sehr schnell und lustig ist. Ich habe auch viele andere Beispiele von Fahrern, die ich schnell, motiviert, und lustig finde, aber mein Ziel ist es, dass sie in der Zukunft meine Gegner sein werden (lacht).

Nach der UAE F4 trittst Du nun in der italienischen Formel 4 an. Wie siehst Du dort Deine Chancen?

Mein Plan ist, dass ich in der italienischen Formel 4 Meisterschaft fahre. Ich bin überzeugt, dass wir auch diese Meisterschaft gewinnen können, wenn wir mit dem Team hart arbeiten. Die Serie in Italien ist 2022 die größte Formel 4 Meisterschaft in Europa mit 50 Autos, also müssen wir sehr konzentriert sein, um unsere Ziele zu erreichen.

In der UAE F4 bist Du im „next generation“ Tatuus F4 T-021 gefahren. Inwieweit hat er sich anders verhalten als der Vorgängerwagen, in dem Du in Italien unterwegs warst?

Der Tatuus F4 T-021 Gen 2 hat sich ziemlich anders angefühlt mit 600kg und 180PS, also 15kg und 20PS mehr als der Vorgängerwagen. Deswegen mussten wir das Auto an den ersten zwei Wochenenden der Meisterschaft erst entwickeln.

2022 steht die Formel 4 am Programm. Wie sieht der Plan für die nahe Zukunft aus? Wohin geht die Reise im Anschluss?

Wir haben noch nichts geplant für 2023, aber mein Zeil ist die Formel 1. Ich möchte natürlich der nächste österreichische Formel 1 Weltmeister werden!

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