R
omain Grosjean ist der nächste Formel 1 Pilot, den es in die IndyCar Serie zieht. Der Franzose wird nach seinem Abschied aus der Königsklasse nun für Dale Coyne Racing in Nordamerika auf Punktejagd gehen. Formelaustria hat sich die bislang erfolgreichsten “Überläufer” angesehen.
Die Piloten in unserer Liste müssen zuerst in der F1 gefahren sein, bevor sie in die USA gingen, weswegen einige bekannte Namen fehlen: Michael Andretti, Mario Andretti, Danny Sullivan, Juan Pablo Montoya oder Sebastien Bourdais. Fernando Alonsos Auftritt bei den IndyCars sehen wir als zu kurz für eine Beurteilung. Graham Hill siegte zwar bei den Indy 500, fuhr aber insgesamt nur sechs Rennen in fünf Saisonen.
Nigel Mansell
F1 Starts: 187, Beste Platzierung: 1. (31 Siege)
IndyCar Siege: 5, Top Indy 500 Ergebnis: 3. (1993), IndyCar Titel: 1 (1993)
Mansell kam als regierender Formel 1 Weltmeister in die USA, nachdem er sich mit Sir Frank Williams nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnte. Carl Haas schlug sofort zu und“Il Leone” dankte es ihm mit dem IndyCar Titel 1993 für Newman/Haas Racing als Rookie und einem beachtlichen dritten Rang bei den Indy 500.
Emerson Fittipaldi
F1 Starts: 144, Beste Platzierung: 1. (14 Siege)
IndyCar Siege: 22, Top Indy 500 Ergebnis: 1. (1989, 1993), IndyCar Titel: 1 (1989)
Fittipaldi’s IndyCar Karriere ist ein weiterer Beweis für die große Klasse des Dandies. Eigentlich hatte „Emmo“ nach Ende seiner F1 Laufbahn 1980 den Helm ins Eck gelegt. Zum Spaß fuhr er ein IMSA GTP Rennen und war auf Anhieb schnell. Mit dem WIT Racing March Jahreswagen wurde er beim Debüt in Long Beach 1984 Fünfter. Der Rest ist Rennsportgeschichte.
Alex Zanardi
F1 Starts: 41, Beste Platzierung: 6.
IndyCar Siege: 15, Top Indy 500 Ergebnis: N/A, IndyCar Titel: 2 (1997, 1998)
Die Formel 1 Auftritte von Alex Zanardi mit Minardi und Lotus waren mittelprächtig, weswegen der Italiener über den großen Teich wechselte und dort zum Superstar wurde. Jeder Rennsportfan kennt sein Überholmanöver gegen Brian Herta im Corkscrew von Laguna Seca. Die Indy 500 konnte er nie gewinnen, weil die CART Serie dort damals nicht fuhr.
Bobby Rahal
F1 Starts: 2, Beste Platzierung: 12.
IndyCar Siege: 24, Top Indy 500 Ergebnis: 1. (1986), IndyCar Titel: 3 (1986, 1987, 1992)
Während Bobby Rahal in den USA ein absolute Rennlegende ist, werden die meisten Formel 1 Fans gar nicht wissen, dass der spätere Jaguar F1 Teamchef selbst zwei Rennen in der Königsklasse bestritt. Rahal war für das Walter Wolf Rennteam im zweiten Wagen in der Saison 1978 bei den Überseerennen am Start, konnte aber nicht überzeugen.
Takuma Sato
F1 Starts: 90, Beste Platzierung: 3rd
IndyCar Siege: 6, Top Indy 500 Ergebnis: 1. (2017, 2020), Beste IndyCar Klassierung: 8th (2017)
Takuma Sato machte in der Königklasse durch zwei Dinge auf sich aufmerksam – seinen unglaublichen Speed und seine unüberlegten Aktionen, die immer wieder zu bösen Crashes führten. In der IndyCar Series ging es ihm sehr ähnlich, aber er hatte mehr Tage an denen es rund lief und so konnte er sein Potenzial mit zwei Indy 500 Siegen krönen.
Alexander Rossi
F1 Starts: 5, Beste Platzierung: 20.
IndyCar Siege: 7, Top Indy 500 Ergebnis: 1. (2016), Beste IndyCar Klassierung: 2nd (2018)
Alex Rossi ist ein Guter, hatte aber in der Formel 1 bei Caterham und Marussia nie gutes Material zur Verfügung. Das war in Übersee anders, weswegen er auch gleich als Rookie die Indy 500 mit Andretti Autosport gewinnen konnte. Seither hat er sich als Topfahrer und Meisterschaftsanwärter etabliert.
Jim Clark
F1 Starts: 72, Beste Platzierung: 1. (25 Siege)
IndyCar Siege: 2, Top Indy 500 Ergebnis: 1. (1965), Beste IndyCar Klassierung: 6. (1963)
Der Schotte war einer der Größten im Rennsport, verstarb aber leider viel zu früh, ehe er seiner neuen Leidenschaft IndyCar richtig nachgehen konnte. In der Formel 1 eilte er von Sieg zu Sieg, wurde zweimal Weltmeister, und versuchte sich dann parallel in Übersee. Dort holte er bei fünf Indy 500 Starts einmal Platz 1 und zweimal Rang 2.
Justin Wilson
F1 Starts: 16, Beste Platzierung: 8.
IndyCar Siege: 7, Top Indy 500 Ergebnis: 5 (2013), Beste IndyCar Klassierung: 2. (2006, 2007)
In der Formel 1 lief es für den langen Engländer bei Minardi und Jaguar nicht rund, weshalb es ihn in die USA zog. Dort schlug er sofort ein, wurde 2005 Dritter, 2006 und 2007 Zweiter der ChampCar Series. Auch in der IndyCar Serie holte er einige Siege, ehe ihn in Pocono 2015 ein Reifen tödlich am Kopf verletzte.
Teo Fabi
F1 Starts: 64, Beste Platzierung: 3.
IndyCar Siege: 5, Top Indy 500 Ergebnis: 7 (1994), Beste IndyCar Klassierung: 2. (1983)
Fabi hatte enormes Potenzial, konnte es aber zu selten abrufen. In der Formel 1 lief es bei Toleman nicht und er ging 1983 in die USA. In seiner Rookie Saison wurde er mit vier Siegen gleich Dritter. Bernie Ecclestone holte ihn zu Brabham in die Formel 1, doch erneut ging nichts. Mit Benetton holte er Poles und schnellste Runden, aber Siege erst wieder in den USA.
Dan Gurney
F1 Starts: 86, Beste Platzierung: 1. (4 Siege)
IndyCar Siege: 7, Top Indy 500 Ergebnis: 2. (1968, 1969), Beste IndyCar Klassierung: 4. (1969)
Gurney wurde von Enzo Ferrari in die Formel 1 geholt, holte 1962 den einzigen Sieg für Porsche in der Königsklasse und trug sich in die Siegerliste der 24 Stunden von Le Mans ein. In der IndyCar Series holte er zahlreiche Siege, für den Titel reichte es aber nie, weil er parallel zur Formel 1 nicht genügend Rennen über dem großen Teich bestreiten konnte.
Noten der Piloten: Das Jahreszeugnis 2025
Wie nach jeder Grand Prix Saison gibt es das „Jahreszeugnis“ für die Leistungen der Fahrer durch die Formelaustria Redaktion
Norris krönt sich in Abu Dhabi zum F1 Weltmeister
Der neue Formel 1 Champion heißt Lando Norris! Der Brite wurde beim Saisonfinale Dritter und brachte so zwei Punkte Vorsprung auf Max Verstappen über die Linie