Was ändert sich in der Formel 1 Saison 2018?

Formelaustria hat die wichtigsten Änderungen für die kommende Formel 1 Saison zusammengestellt

Startzeiten

Die klassischen 14:00 Uhr Rennstarts gehören der Vergangenheit an! Ab sofort wird bei Europa Rennen um 15:10 Uhr gestartet. Die Trainings und das Qualifying wurden ebenfalls um eine Stunde nach hinten verschoben.

TV Übertragung

Im ORF bleibt uns die Formel 1 noch bis mindestens einschließlich 2019 erhalten, danach wird neu verhandelt. Bei RTL hat Niki Lauda nach mehr als 20 Jahren seinen Experten-Job zurückgelegt, ersetzen werden ihn abwechselnd Nico Rosberg und Timo Glock. Auf Sky gibt es heuer keine Formel 1 mehr zu sehen, der TV Vertrag wurde nicht verlängert. Fans von Tanja Bauer und Marc Surer dürfen aber hoffen. Die Formel 1 startet diese Saison ein umfangreiches Streaming Angebot, wo die beiden an Board sein könnten.

Fahrer

Bei den Top-Teams bleibt alles beim Alten. Im hinteren Feld gab es zwei Fahrerwechsel. Bei Sauber musste Pascal Wehrlein das Cockpit räumen. Er macht Platz für den monegassischen Formel 2 Champion Charles Leclerc. Die Erwartungen an den 20-jährigen Ferrari Junior sind groß. Das zweite freie Cockpit gab es bei Williams. Felipe Massa beendete diesmal endgültig seine Formel 1 Karriere und machte Platz für Sergej Sirotkin. Der Russe belegte 2015 und 2016 jeweils den 3. Platz in der GP2. Zuletzt war er als Testfahrer bei Renault tätig. Robert Kubica muss sich vorerst mit einer Testfahrer-Rolle bei Williams begnügen, wobei er drei FP1-Einsätze bekommt.

Motorenpartner

McLaren-Honda ist Geschichte! McLaren versucht nun mit sein Glück mit Renault. Toro Rosso wechselt dafür von Renault zu Honda. Ob das eine weise Entscheidung war, wird sich weisen. Sollte es bei Honda große Fortschritte geben, könnte auch Red Bull 2019 mit den japanischen Motoren an den Start gehen. Sauber darf sich heuer aktuelle Ferrari Motoren freuen, womit die Schweizer einen großen Schritt Richtung Mittelfeld machen sollten.

Bildergebnis für pirelli reifen 2018Pirelli Reifen

Die Italiener bringen 2018 zwei neue Mischungen (Hypersoft und Superhard) an den Start. Damit gibt es insgesamt sieben Slick-Mischungen, wobei der Superhard Reifen nur ein Backup Reifen ist und wahrscheinlich gar nicht zum Einsatz kommen wird. Generell werden die Mischungen dieses Jahr weicher sein und den Fahrern noch mehr Grip bieten. Mit der Erweiterung des Sortiments will Pirelli langweilige 1 Stopp Rennen verhindern. Erklärtes Ziel sind zwei Boxenstopps pro Rennen.

Halo Cockpitschutz

Die wohl einschneidendste sichtbare Änderung ist das Halo System. Alle Boliden werden verpflichtend mit dem Cockpit-Bügel ausgestattet. Für die Sicherheit wird Halo eine Bereicherung sein, optisch hingegen eine Verschandelung. Auch auf die Aerodynamik hat der Bügel große Auswirkungen. Hier erwarten wir einige interessante Lösungen. Die Ästhetiker brauchen die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Im Hintergrund wird weiterhin an einem Schutzschild gearbeitet.

Rennkalender

Es befinden sich dieses Jahr 21 Rennen im Kalender und somit wieder ein Rennen mehr als 2017! Der Saison-Auftakt findet traditionell in Melbourne (25. März) statt. Im Sommer herrscht der Ausnahmezustand – 6 Rennen in nur 5 Wochen! Dabei wird es zum ersten Mal einen Triple-Header (drei aufeinanderfolgende Rennen) geben. Malaysia wurde aus dem Kalender gestrichen, dafür kommen zwei neue Grands Prix dazu. Die deutschen Fans dürfen sich auf eine Rückkehr in Hockenheim freuen. Außerdem macht der Formel 1 Tross wieder Halt in Frankreich (Circuit Paul Ricard).

Bildergebnis für Grid Kids

Grid Kids statt Grid Girls

Die Grid Girls wurden unter lautstarken Protesten der Fans abgeschafft. Laut Liberty Media sind sie nicht mehr zeitgemäß und würden Sponsoren abschrecken. Stattdessen werden „Grid Kids“ vor den Boliden ihrer Idole stehen.

Nur mehr 3 Motoren

3 Motoren für 21 Rennen, das Motoren-Reglement bereitet einiges Kopfzerbrechen. 2017 waren es noch 5 Motoren für 20 Rennen. In den letzten Rennen dürfte es wohl eine Strafenflut geben. Die Motorenreduzierung wurde eigentlich zur Kostensenkung eingeführt. In der Praxis ist jedoch das Gegenteil passiert. Um eine längere Haltbarkeit sicherzustellen, mussten die Hersteller noch mehr Geld in die Weiterentwicklung investieren.

Einfacheres Strafensystem bei Motorenwechsel

Sobald ein Fahrer mehr als 15 Plätze Strafe aufgebrummt bekommt, wird er automatisch ans Ende des Feldes versetzt. Dies gilt also auch für den Fahrer auf der Pole Position, der sonst theoretisch noch von Platz 17 ins Rennen gehen könnte. Sollten mehrere Fahrer eine derartige Strafe kassieren, entscheidet der Zeitpunkt der Vergehen über die Startreihenfolge.

Safety Car Regeln

Stehende Starts bei nassen Bedingungen gab es in den letzten Jahren nur mehr selten. Heuer gibt es aber wieder Hoffnung. Im Reglement wurden die Voraussetzungen für stehende Starts bei Regen geschaffen. Das Rennen wird zwar weiterhin hinter dem Safety Car gestartet, sobald sich die Bedingungen verbessert haben und Bernd Mayländer an die Box geht, reihen sich die Fahrer am Grid auf und das Rennen wird mit einem stehenden Start fortgesetzt.

Erhöhung des Mindestgewichts

Das Mindestgewicht (Auto + Fahrer) wurde von 728 kg auf 734 kg erhöht. Das Halo System inkl. Befestigungen macht aber ungefähr 14 kg aus. Viele Teams werden also wieder mit einem „übergewichtigen“ Auto in die Saison starten und auch die Fahrer müssen vermehrt auf ihr Gewicht achten. Im Albert Park machen 5 kg Zusatzgewicht rund 2 Zehntel pro Runde aus.

Abschaffung der Haifischflosse & T-Wings

2018 gehören sie der Vergangenheit an! Letztes Jahr ermöglichten Grauzonen im Reglement die Verwendung der Haifischflosse & der T-Wings. Beinahe wäre uns die Haifischflosse 2018 doch erhalten geblieben. Die Teams sprachen sich für eine Beibehaltung aus, jedoch legte McLaren bei einem Meeting im November ein Veto ein und die anderen Teams schauten durch die Finger. Besonders von Red Bull gab es dafür große Kritik, da das neue Auto auf die Haifischflosse ausgelegt war.

Öl Limits Motor

Letzte Saison standen vor allem Mercedes und Ferrari unter Verdacht, dass sie neben Benzin auch Öl verbrannt haben, um die Leistung zu steigern. Dies ist zwar verboten, aber kaum nachzuweisen. Nun sollen nicht näher genannte Maßnahmen ergriffen werden, um ein solches Vorgehen zu unterbinden. Zudem soll eine detaillierte Öl-Spezifikation eingeführt werden.

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