Szafnauer: „Alpine Vorstand hatte keine Ahnung von F1“

Otmar Szafnauer geht mit seinem Ex-Rennstall Alpine F1 Team heftig ins Gericht.

„Die Leute über mit hatten keine Ahnung, wie lange es dauert, um in der Formel 1 Erfolg zu haben. Sie hatten null Schimmer davon, dass man tatsächlich gute Leute aus der Branche braucht,“ so der Amerikaner zu PlanetF1.com

„Wenn die Chefs das nicht erkennen, dann kommt es zu genau dem, was mir passiert ist: unrealistische Erwartungen an die Dauer, keine Geduld, Fussballtrainer-Mentalität – ist der Erfolg nicht da, muss der Trainer gehen.“

Für Szafnauer ist offensichtlich, dass sich die Mentalität in der Formel 1 klar verändert hat: „Früher waren die Teambesitzer die Chefs, und sie hatten ein tiefes Verständnis für den Sport. Eddie Jordan fuhr selbst Rennen, und er gründete Jordan Grand Prix. Ron Dennis, der aus den unteren Formeln kam und McLaren mitbegründete; Patrick Head und Frank Williams, die das Gleiche taten. Sie hatten ein tiefes Verständnis für die Formel 1 und keine unrealistischen Erwartungen.“

Anders sei dies bei den „neuen Chefs. Sie kommen heute, haben unrealistische Erwartungen, weil sie nicht mit diesem Sport aufgewachsen sind. Bei Fussballmannschaften kann man fünf Spieler in der Start-Elf austauschen und dann hast du ein völlig anderes Team, eine andere Kultur, ein ganz anderes Umfeld. In der Formel 1 ist das nicht möglich, das braucht Zeit.“

Aus Sicht des 60-Jährigen „ist die Formel 1 kein Sport wie andere. Von einem durchschnittlichen Team mit 1000 Mitarbeitern sind zwei Sportler. 998 sind Techniker, Mechaniker, Ingenieure, Aerodynamiker, Buchhalter, Marketing- und Geschäftsleute.“

Szafnauer kam 1998 mit BAR in die Formel 1 und wurde später Teil des Managements von Honda F1. 2009 ging er zu Force India, wo er sensationell zweimal P4 in der Teamwertung holte (2016 & 2017). Er blieb beim Team als es Racing Point und dann zum Aston Martin Aramco Formula One Team wurde. 2022 unterschrieb er bei Alpine, wo er Mitte 2023 entlassen wurde.

 

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