Südafrika Deal in letzter Sekunde geplatzt

Jody Scheckter, Formel 1 Weltmeister von 1979, erklärt, warum Südafrika 2023 nicht auf dem Rennkalender steht.

Im Sommer 2022 verdichteten sich Gerüchte über eine mögliche Rückkehr der Formel 1 nach Kyalami, aber der Deal scheiterte in letzter Minute. „Ich war ein Teil des Projekts. Mein Neffe hat sechs Jahre lang daran gearbeitet.“, sagte Scheckter exklusiv zu Total Motorsport. „Es war so knapp, denn der Typ aus Kyalami wollte plötzlich statt 500.000 nun 2 Millionen Dollar, und zudem wollte er die ganze Sache übernehmen.“

An der Bewerbung waren insgesamt sieben Parteien beteiligt, darunter die FIA, F1, Motorsport South Africa (MSA), der Anbieter des Veranstaltungsortes, die nationale Regierung, die lokale Regierung und der lokale Promoter. Anton Roux, der Vorsitzende der MSA, hat die Schuld ausschließlich auf den lokalen Promoter gerichtet – die SA Grand Prix Association unter der Leitung von Warren Scheckter. „Der Grund, warum der F1-Event im Jahr 2023 nicht stattfindet, ist, dass der von der F1 ernannte lokale Veranstalter die finanziellen Garantien nicht erfüllen konnte.“, sagte Roux gegenüber News24. Jody sieht dies naturgemäß anders.

Als die Formel 1 Spitze nach Südafrika zur Vertragsunterzeichnung kam hatte Scheckters Neffe Warren „die Unterstützung der Regierung und einige der reichsten Leute des Landes hinter sich, als der Typ aus Kyalami gierig wurde.“ Nachdem die F1 wieder weg war, „hat er das Ganze komplett verändert und die Regierung erkannte, dass es einen internen Kampf gab und zog sich zurück. Damit war die Sache gelaufen. Vielleicht passiert es hier nochmal. Ich weiß nicht.“

Neben dem Traditionskurs von Kyalami haben auch Durban, wo in der Vergangenheit die kurzlebige A1 Grand Prix Serie zu Gast war, und auch Kapstadt, wo gerade die ABB Formula E ihr Debüt feierte, Interesse bekundet. „Ich denke, Kyalami ist wahrscheinlich der richtige Austragungsort, weil die FIA und die Formel 1 sich die Strecke angesehen und freigegeben haben. Kapstadt wäre ein besserer Ort, aber das hat alles mit Geld zu tun.“, so Scheckter senior.

Obwohl es seit über 30 Jahren kein Formel 1 Rennen mehr gab, ist die Euphorie für die Königsklasse in Südafrika ungebrochen. Größen wie Stirling Moss, Jim Clark, Jackie Stewart, Ayrton Senna und Michael Schumacher sind alle auf südafrikanischem Boden gefahren. „So viele Leute wollen hier wieder einen Grand Prix, und die Geschichte Südafrikas im Motorsport ist gewaltig.“

„Mein Onkel ist 1937 auf der Rennstrecke meiner Heimatstadt Rennen gefahren. Die Autogewerkschaften waren da, und Moss fuhr in 63, als ich über den Zaun schaute.“, erinnert sich die Ferrari-Legende.

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