Lewis Hamilton hat zurückgeschlagen und sich den Sieg beim Großen Preis von Italien geholt
Hamilton fuhr von der Pole los, erwischte aber wegen eines elektronischen Defekts einen grausamen Start und rutschte weit nach hinten. Doch der Brite war an diesem Sonntag nicht nur der aggressivste, sondern auch der klar schnellste Mann auf der Strecke. Trotz anderer Anweisungen aus der Boxengasse schonte Hamilton seine Reifen nicht, sondern ritt eine Attacke nach der anderen, bis er zum führenden Teamkollegen aufgeschlossen hatte.
Der Weltmeister von 2008 machte weiter vehement Druck auf den Deutschen, der sich eingangs der ersten Schikane verbremste und in den Notausgang musste. Hamilton zog vorbei und gab die Führung bis zum Rennende nicht mehr ab. Dementsprechend happy war Hamilton über seinen sechsten Saisonsieg, den 28. insgesamt. „Gratulation ans Team, das einen Doppelsieg wollte und bekam. Es war ein schwieriges Rennen, denn gleich am Start wollte der Knopf nicht. Die Drehzahl ging rauf und runter, und alle fuhren an mir vorbei. Dann hatte ich einen tollen, aber fairen Kampf mit Felipe. Mein Ingenieur meinte dann, ich solle mich zurückfallen lassen, aber meine Erfahrung sagte mir, greif an. Denn im ersten Stint war es hart für mich nahe an Nico dran zu bleiben, daher wusste ich, ich muss wenn, dann gleich vorbei. Und das ging auf.“
Rosberg, der am Podium erneut von den Fans ausgebuht wurde, komplettierte den ersten Doppelsieg der Silberpfeile im königlichen Park seit 1955. „Es ist ein toller Tag fürs Team nach den Schwierigkeiten der vergangenen Wochen. Für mich sehr enttäuschend heute. Ich musste ans Limit gehen und hab mich in Kurve 1 verbremst. Ist nun eben so. Zweiter zu werden sind auch viele Punkte. Es gibt Schlimmeres,“ so Rosberg.
Teamchef Toto Wolff freute sich über den Doppelsieg, aber wohl noch mehr, dass es diesmal keinen Crash gab: „Nico hat sich zweimal verbremst und Lewis wollte unbedingt gewinnen. Seine Pace war enorm. Am Start hatte er ein Problem mit dem Startmode. Beide haben gnadenlos gepusht und da passieren Fehler.“
Felipe Massa setzte mit einem guten Start den Grundstein für seinen ersten Podestplatz beim neuen Arbeitgeber und schloss eine fehlerlose Fahrt auf Platz 3 ab.
„Ich bin froh und erleichtert, endlich wieder am Podium zu stehen. Dass er mir gerade hier in Monza gelungen ist, bedeutet mir besonders viel. Denn ich bin nun zwar ein Williams-Mann, aber die Ferrari-Tifosi werden immer einen Platz in meinem Herzen haben“, strahlte der kleine Brasilianer.
Da auch Teamkollege Valtteri Bottas, obwohl er zu Rennbeginn von P3 auf P12 zurückfiel, am Ende als Vierter viele Punkte einfuhr, konnte das britische Team nun Gastgeber Ferrari in der Konstrukteurs-WM überholen.
„Ich kam am Start überhaupt nicht vom Fleck und links und rechts zogen die Konkurrenten nur so vorbei. Damit war alles, was wir uns im Qualifying aufgebaut hatten, wieder verschenkt und es begann alles von vorne. Aber unser Wagen lief hervorragend und so konnte ich doch noch einige Plätze gutmachen. Ohne diesen Fehler wäre aber mehr drin gewesen“, so Bottas. Der Finne zog in der Fahrerwertung an an Fernando Alonso vorbei, der seine „Rote Göttin“ wegen eines ERS-Schadens abstellen musste und erstmals in dieser Saison nicht punkten konnte.
„Felipe fuhr ganz stark. Valtteri hatte leider einen schlechten Start, aber danach war er sehr schnell unterwegs. Unser Wagen war sehr konkurrenzfähig und auch die Boxencrew hat einen Topjob gemacht“, strahlte Co-Teamchefin Claire Williams.
Bei Red Bull wusste man, dass der Highspeed-Kurs nahe Mailand sicher das schwierigste Rennen der Saison werden würde. Allerdings war die Rennpace der Bullen besser als das Tempo im Qualifying und Sebastian Vettel konnte sich gleich zu Beginn in der Spitzengruppe festsetzen. Der Deutsche hielt lange Rang 4 und dann 5. Aber Teamkollege Daniel Ricciardo ist zurzeit einfach „on fire“ und stürmte von Startplatz 9 doch noch an „Super Seb“ vorbei.
Der Deutsche gab sich danach kurz und knapp: „Ich war früh an den Boxen und die Hinterreifen haben sich dann einfach zu früh verabschiedet.“
„Es war ein grober Fehler Sebastian so früh hereinzuholen, denn seine Reifen war gegen Schluss völlig am Ende. Die Plätze 5 und 6 sind gute Schadensbegrenzung. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass Ricciardo so schnell nach vorne kommt, nachdem er den Start komplett verhaut hatte. Wir sind nach wie vor mit 50 PS hinten und haben daher auf Strecken, wo die Motorleistung zählt, keine Chance. In Singapur wird es wieder anders aussehen“, so Red Bull Motorsportdirektor Helmut Marko.
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