Daniel Ricciardo holte sich in einem dramatischen Ungarn Grand Prix den zweiten Sieg seiner Formel-1-Karriere und ist endgültig der Teamleader 2014
„Disco Dan“ machte wieder einmal keine Fehler trotz wechselnder Wetterbedingungen und sicherte sich absolut verdient den obersten Stockerlplatz. Ricciardo bewahrte in dem von Regen, heftigen Unfällen und Safety Car Phasen geprägten Grand Prix immer die Ruhe und stimmte sich mit der Boxencrew in Sachen Strategie perfekt ab. „Es fühlt sich genauso toll an wie mein erster Sieg. Ich habe bis zum Ende Druck gemacht und es hat sich ausgezahlt. Wir haben am Funk sehr viel gesprochen und immer die passende Lösung gefunden“, grinste der Australier in gewohnter Manier. Mit seinem zweiten Saisonerfolg setzte sich der Bullen-Neuzugang auch weiter von der offiziellen Nummer 1 des Teams, Sebastian Vettel, in der WM weiter ab. Ricciardo liegt mit 131 Zählern auf Rang 3 als erster Verfolger der Mercedes-Piloten, während der Titelverteidiger mit nur 88 Punkten WM-Sechster ist.
Eine absolute Glanzvorstellung lieferte auch Fernando Alonso, der mit einem Geniestreich beinahe den ersten Sieg für Ferrari seit einem Jahr geholt hätte. Der Spanier, der immer wieder in Führung lag, ging mit weichen Reifen in den letzten Stint und fuhr damit – entgegen aller Prognosen – bis zum Ende durch. „Ich bin absolut zufrieden. Es war ein schwieriges Wochenende für uns und ein Podium ist sehr gut. Wir waren ganz knapp am Sieg, haben alles riskiert und ein tolles Ergebnis geholt. Heute hatten wir alle möglichen Wetter- und Rennsituationen und es hat echt Spaß gemacht“, so der Ferrari-Star, der kommenden Dienstag 33 Jahre alt wird. Mit seinem besten Saisonergebnis zementierte Alonso Platz 4 in der WM-Wertung ein und setzte sich von Williams Shooting Star Valtteri Bottas ab, der nur Achter wurde.
Eine weitere Riesenvorstellung zeigte Lewis Hamilton: Der Brite, dessen Dienstwagen im Qualifying Feuer fing, musste aus der Pitlane starten. Bereits nach wenigen Metern drehte er sich, touchierte die Leitplanke und alles schien aus. Doch Hamilton fightete weiter und stieß bis auf Rang zwei vor. Er widersetzte sich der Stallorder und ließ WM-Rivale und Teamkollege Nico Rosberg, der auf weichen Reifen unterwegs war, nicht vorbei. So konnte der Champion von 2008 Platz 3 ins Ziel retten und Punkte gutmachen. „Ich hatte einen wirklich verrückten Nachmittag. Der Wagen war sehr schnell und ich habe alles gegeben. Eigentlich dachte ich, ich würde Punkte verlieren, aber nun habe ich sogar welche gewonnen.“ Alles andere denn glücklich war Rosberg, der für Hamiltons Verhalten kein Verständnis hatte. Motorsport-Chef Toto Wolff ortet nun Gesprächsbedarf: „Das Safety Car kam für Nico zu einem ungünstigen Zeitpunkt und er hatte am Ende das Nachsehen. Die Spannung im Team ist hoch, war aber von Anfang an drin. Hätte Lewis Nico vorbeigelassen, hätte dieser wohl gewonnen. Wir müssen uns also in der Sommerpause zusammensetzen.“
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