Ralf Schumacher feierte am Montag seinen 50. Geburtstag und gab im Gespräch mit F1-insider.com einige interessante Statements ab.
„Ohne meinen Bruder Michael wäre ich kaum in der Formel 1 gelandet. Am Anfang war der Name Türöffner – zum Beispiel ins F3-Werksteam von Opel. Liefern musste ich aber trotzdem,“ erklärte Schumacher.
Ein großer erster Schritt war für Ralf „der Erfolg beim Rennen in Macao – das den inoffiziellen Titel „Weltmeisterschaft“ hatte. Geholfen hat auch, dass ich 1996 die Formel-3000-Meisterschaft in Japan gewonnen habe. Für einen Europäer war das nicht einfach.“
„So habe ich mir sportlich den Einstieg in die Formel 1 verdient. Dort aber fiel es einigen schwer zu akzeptieren, dass ich nicht nur der kleine Bruder des Weltmeisters bin – sondern eine eigene Persönlichkeit.“
Ein Schlüsselerlebnis war für den sechsfachen Grand Prix Sieger Testfahrten am Hockenheimring. „Noch vor meinem ersten Formel-1-Rennen hängte man mir den Spitznamen „Rolex-Ralf“ an. Da konnte ich gar nichts dafür. Kurz vor meinem Einstieg bei Jordan wurde ich zu Testfahrten von McLaren-Mercedes nach Hockenheim eingeladen. Dort stellte mir unser gemeinsamer Manager Willi Weber einen Bekannten vor, der in der Uhrenbranche tätig war. Der bot mir eine gebrauchte Rolex Daytona zu einem Sonderpreis an. Ich habe sie gekauft und sie gleich angezogen.“
„Ein Journalist, der auf ein Interview mit mir wartete, das aus Zeitgründen aber nicht stattfand, war nicht gerade amused. Er sah die Uhr an meinem Handgelenk – und machte dann die „Rolex-Ralf“-Story. Dieses Image hing mir dann noch lange nach.“
Zu den ewigen Vergleichen mit seinem Bruder Michael Schumacher sagte er: „Was Michael in seiner Karriere geleistet hat, das ist einzigartig. Da gibt es keinen Zweiten, und da bin ich auch stolz drauf.“
„Michael und ich sind Brüder, aber wir waren eben auch Rivalen. Es gab den einen oder anderen harten Moment. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein Rennen in Barcelona. Da hat er mich absichtlich blockiert, um Ferrari-Teamkollege Barrichello durchzulassen. Da war ich sauer. Wir haben drüber geredet, dann zusammen ein Bier getrunken. Dann war die Sache erledigt. So haben wir das immer gemacht.“
„Am Ende geht es im Motorsport nicht nur um Talent. Man braucht das richtige Team, das richtige Umfeld, man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und natürlich spielt harte Arbeit eine Rolle. Michael hat in der Hinsicht sicher mehr investiert. Ich hatte vielleicht hier und da auch die falschen Prioritäten. Aber ich bin im Reinen mit mir. Ich hatte eine lange Karriere, sechs Siege, war jahrelang vorn mit dabei. Sicher – mehr wäre möglich gewesen. Aber ich blicke mit Stolz zurück.“
2003 hatte Ralf Schumacher aus seiner Sicht, die größten Chancen, den WM-Titel zu holen. „Wir hatten ein gutes Auto und der BMW-Motor war sicherlich mit Abstand der stärkste im Feld. Ich war auf einem guten Weg, doch dann hatte ich zwei schwere Unfälle in Monza und Indianapolis. Die haben mich entscheidend zurückgeworfen. Aber ich sage das heute ohne Groll. Es war so, wie es eben war.“
Der Wechsel zu Toyota F1 ging dann nach hinten los. „Für mich war es damals die große Chance, noch mal ganz vorne anzugreifen. Das Problem: Toyota war zwar ein Weltkonzern mit entsprechend großem Budget, aber sie packten das Formel-1-Projekt an, als handle es sich um die Serienproduktion ihrer Straßenautos. Es gab einen ständigen Wechsel im Personal und endlose Berichte und Analysen. Um Erfolg in der Formel 1 zu haben, muss man aber flexibler sein und viel schneller Entscheidungen treffen können.“
Als sportliches Highlight mit Michael erinnert sich Ralf spontan an „unseren „Doppelsieg“ in Montreal. Michael auf Eins, ich auf Zwei. Das war ein besonderer Moment.“

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