Newey beschwert sich über Motoren-Reglement

Es ist kein Geheimnis, dass vielen im Paddock das aktuelle technische Reglement der F1 nicht passt. Auch Red Bull Designer Adrian Newey gehört dazu.

Strategischer Fehler

Der 59-jährige Red Bull Designer Adrian Newey ist vom technischen Reglement keineswegs begeistert. Er ist der Ansicht, dass der Antrieb zu stark im Mittelpunkt steht und nur wer den leistungsstärksten Motor hat, kann auch gewinnen. Dies ist für Red Bull aktuell aber ein Problem, da Motorenpartner Renault derzeit nicht zu den schnellsten im Feld zählt und hinter den Konkurrenten Mercedes und Ferrari liegt. „Ehrlich gesagt geht es bei den derzeitigen Regeln vor allem um die Antriebseinheit. Natürlich ist das Chassis noch wichtig. Aber es ist ein Motorenreglement.“, beschwert sich Newey bei Sky Sports F1. „Das halte ich für einen strategischen Fehler. Die Formel 1 war auf dem Höhepunkt, als es verschiedene Motoren gab, aber man noch immer gewinnen, konnte wenn man nicht den besten Antrieb hatte.“, fügt Newey hinzu. Die derzeitige Statistik zeigt, dass Newey recht hat. Seit der Einführung der Hybrid Motoren im Jahr 2014 konnte der Hersteller Mercedes 63 der insgesamt 79 Rennen für sich entscheiden. Das entspricht einer Erfolgsrate von knapp 80%, während Ferrari und Renault nur achtmal einen Sieg feiern konnten und Honda bis dato ohne Sieg ist.

Das Beste oft nicht gut genug

Jetzt bleibt abzuwarten, ob Red Bull es schafft die Lücke auf Mercedes und Ferrari zu schließen, oder ob der Renault-Motor doch nicht mithalten kann. „Wir geben unser Bestes, aber es ist nicht alles in unserer Hand“, erklärt Newey und fügt hinzu: „Wir haben für 2018 ein gutes Auto. Renault hat gute Fortschritte gemacht und die Lücke verkleinert. Die Frage ist nun: Können sie von hier aus den Abstand weiter verkürzen, sodass wir hoffentlich einen echten Meisterschaftskampf daraus machen? Oder werden Mercedes und Ferrari da vorne bleiben?“

Dennoch steht das Team vor einer weiteren Herausforderung: „Wir haben bei der Installation leichte Schwierigkeiten. Die Hybrid-Antriebe sind viel komplexer als die alten V8-Motoren. Das Werksteam gibt die Richtung vor – nicht wir. Das ist nicht optimal, und wir müssen bei der Installation einige Kompromisse eingehen.“, verrät Newey. Ihm bleibt also beim Design des Autos wenig Freiraum, da Renault einige Dinge vorgibt, die Red Bull berücksichtigen muss. Man fühlt sich aber von Renault nicht benachteiligt, versichert Newey.

Mit der Gesamtsituation ist Newey allerdings nicht zufrieden. Er selbst dachte in der Vergangenheit über einen Wechsel zu Ferrari nach, entschied sich aber letztendlich doch in Milton Keynes zu bleiben.

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