Neue Teams? FIA und FOM brauchen mehr Eier!

Während die Medien und Fans liebend gerne ein oder zwei Teams mehr am F1 Grid sehen würden, scheint sich die Rennserie vehement dagegen zu wehren. Aber warum?

Die „Bedenken“ der Teams sind wohl leichter nachzuvollziehen, denn dort geht es um den „schnöden Mammon“. Nach etlichen Jahrzehnten des „Einzahlens“ ist die Formel 1 seit dem Umbau durch Liberty Media nun endlich ein Geschäft für die Rennställe. Der Wert der Teams steigt durch den aktuellen Boom ständig und man muss sich gegenwärtig keine finanziellen Sorgen mehr machen – lediglich im internen Vergleich zur Konkurrenz.

Zögerliche Haltung

Bei der FIA bzw. F1 CEO Stefano Domenicali geht es ums Prestige. Denn das Letzte, was die werten Herren wollen, ist eine neuerliche „Luftnummer“ wie die von ihnen groß präsentierte Erweiterung in der Saison 2010. Damals wurden mit Virgin F1, Team Lotus, und HRT F1 Team drei neue Teilnehmer vorgestellt. Allerdings war keines der Teams auch nur annähernd konkurrenzfähig, holte in zwei Saisonen keinen einzigen Punkt, und war nach bereits zwei bzw. drei Jahren wieder bankrott. HRT verschwand wieder, Virgin und Lotus wurden aufgekauft.

Schlechte Erfahrungen

Aber auch ihre Nachfolger Marussia und Caterham waren ähnlich erfolglos. Lediglich die Genialität von Jules Bianchi bescherte Marussia beim Monaco Grand Prix 2014 sensationell P9. Ein Jahr später war für beide Schluss. Manor GP übernahm die Konkursmasse von Marussia und Pascal Wehrlein scorte in Österreich 2016 den einzigen Punkt. Am Saisonende wurde auch der britische Rennstall zugesperrt.

Gegenbeweis Haas

Lässt man die diversen Einkäufe bzw. Umbenennungen diverser aktueller Teams außer Acht, so ist das Haas F1 Team der bislang letzte Einsteiger in die Königsklasse. Und Eigentümer Gene Haas hat wohl eindeutig bestätigt, dass sein Projekt es verdient hat, am Grid dabei zu sein. 2018 wurde man großartiger Fünfter der Konstrukteurswertung, holte bereits zahlreiche Top 5 Ergebnisse, und zuletzt durch Kevin Magnussen beim Brasilien GP 2022 sogar die Pole Position.

Andretti verdient die Chance

Andretti Autosport zählt mit Team Penske und Chip Ganassi Racing zu den Big Three im US-Formelsport. Boss Michael Andretti mag vielleicht fahrerisch in der Formel 1 durchgefallen sein – ganz anders als in den Staaten – aber wirtschaftlich hat er so manchen F1 Teamchef einiges voraus. Der Name bürgt für Qualität, auf und abseits der Rennstrecke. Anders als Haas möchte man bei Andretti auch unbedingt einen amerikanischen Piloten ins Cockpit setzen, was dem Aufschwung der Formel 1 in Übersee noch mehr Kraft verleihen würde. Dementsprechend sollten die F1 Bosse mehr Eier beweisen und die Amis ab 2024 in der Formel 1 Familie begrüßen!

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