GP2-Champion Fabio Leimer hat in Frankreich einen Pirelli-Test mit Demoreifen absolviert – Im Interview lässt er den für ihn so besonderen Tag Revue passieren.
F1 Cockpit ein kleines Stück näher gerückt
Fabio Leimer hat bei seinem Formel-1-Test auf dem französischen Circuit Paul Ricard am Dienstag über 300 Kilometer im 2012er-Boliden von Lotus absolviert. Sein Traum von einem Cockpit in der Königsklasse könnte dadurch ein kleines Stück näher gerückt sein. Nach den von Pirelli organisierten Probefahrten hat sich der amtierende GP2-Meister zum Interview gestellt.
Q: Fabio, wie hat dir der Test gefallen?
Fabio Leimer: „Es war unglaublich. Wenn du die Chance bekommst, ein Formel-1-Auto zu fahren dann ist das immer etwas ganz Besonderes und Einzigartiges. Deshalb bin ich Pirelli sehr dankbar, dass sie mir diese Gelegenheit gegeben haben. Es war sehr interessant, die verschiedenen Reifenmischungen zu testen und ihre Unterschiede festzustellen. Ich bin wirklich glücklich über den heutigen Tag und hoffe nur, dass ich noch mal die Chance bekomme, ein Formel-1-Auto zu fahren.“
FL: „Um ehrlich zu sein, ist es drei Jahre her, dass ich zuletzt ein Formel-1-Auto gefahren bin, deshalb ist das jetzt schwer zu sagen. Allerdings habe ich heute beim Einsteigen gemerkt, dass ich viel ruhiger und fokussierter war. Ich konnte mich viel besser darauf konzentrieren, was das Auto und die Reifen gemacht haben. Damals war es ja mein erstes Mal in einem Formel-1-Auto, da war ich deutlich nervöser.“
Q: Wie hast du die ganzen verschiedenen Reifen wahrgenommen?
FL: „Morgens war es noch sehr schwierig, sich ein klares Bild zu machen, weil die Strecke noch sehr schlecht war. Ich habe zunächst keinen Grip bekommen und hatte ein wenig Untersteuern, aber letztlich war das auch eine Frage der Abstimmung. Am Nachmittag haben wir dann ein paar Setupveränderungen vorgenommen, dann wurde es besser. Die Longruns waren ziemlich gut, besonders auf den Medium-Reifen. Mit den Soft-Gummis hatte ich ein bisschen mehr zu kämpfen, generell ließen sich aber alle Varianten gut fahren und hielten gut durch – eine tolle Erfahrung.“
Q: Wie lassen sich diese Demoreifen mit jenen vergleichen, die du in der GP2 gewohnt warst?
FL: „Man kann sie eigentlich nicht wirklich miteinander vergleichen, das sind im Endeffekt zwei Paar Schuhe. Ein Formel-1-Auto ist ja deutlich schneller und hat mehr Anpressdruck als ein GP2-Wagen. Trotzdem war es definitiv von Vorteil, dass ich bereits Erfahrung mit Pirelli-Reifen hatte. Das Grundprinzip ist dasselbe: Du kennst den Reifen und du weißt, wie du ihn zum Laufen bringst. Es hilft also sicherlich, vorher GP2 gefahren zu sein, wenn du in die Formel 1 aufsteigen willst – gar keine Frage.“
Q: Du nimmst dieses Jahr mit der WEC bei den 24 Stunden von Le Mans teil. Liegt die Zukunft im Langstreckenrennsport?
FL: „Wer weiß? Ich habe die Chance auf ein Cockpit in der LMP1-Klasse bekommen, also musste ich die einfach wahrnehmen. Mein Traum ist aber nach wie vor die Formel 1 – dort will ich hin. Allerdings bin ich mittlerweile schon 25 Jahre alt, wenn ich es also noch schaffen möchte, dann muss es möglichst bald sein. Die Erfahrungen des heutigen Tages werden sicher dabei helfen.“
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