Alles frägt sich, ob der GP von Aserbaidschan heuer mehr zu bieten hat, außer einer schönen Kulisse
Als der F1 Zirkus im letzten Jahr erstmals nach Baku kam, erwarteten alle ein spannendes Rennen mit Windschatten-Duellen auf den ewig langen Geraden und zahlreiche Unfälle in den winkeligen Gassen der historischen Altstadt. Doch was sich am Sonntag abspielte war ein totaler Gähn-GP, mit ein wenig Abwechslung durch die Aufholjagd von Sergio Perez, die ihn Dank Mercedes-Motor-Power von P7 aufs Podium brachte, und die Schadensbegrenzung von Lewis Hamilton, der seinen nicht wirklich funktionierenden Silberpfeil von P10 noch um fünf Ränge nach vorne fuhr. Mehr gab’s nicht.
Lewis auf der Lauer
Hamilton, der selbstredend weniger gute Erinnerungen an Baku hat, will heuer voll punkten und Boden auf WM-Leader Sebastian Vettel gutmachen. „Letztes Jahr hatte ich im Qualifying Pech mit einem Unfall und im Rennen dann mit einem Problem beim Motormapping. Zudem viel dann auch noch der On-Board Funk aus. Schlimmer geht’s also nicht mehr“, sieht es der Brite inzwischen mit einem Augenzwinkern. 2017 soll dementsprechend alles runder laufen. „Das mit dem erhöhten Abtrieb für Stadtkurse haben wir in Monaco gelernt. Nun müssen wir noch sehen, wie wir die Reifen bei diesm sanften Asphalt ins Temperaturfenster bekommen.“ Um sich auf den GP einzustimmen, wird der Silberpfeil-Star schon früher nach Baku reisen, „um mehr von Aserbaidschan zu erfahren. Wenn man in die Kultur des jeweiligen Landes eintauchen kann, macht das die Reise deutlich wertvoller. Sonst fährst Du nur vom Hotel zur Strecke und zurück, und es entgeht Dir so viel Großartiges.“
Kubica vor Comeback?
„Baku ist ein interessanter Stadtkurs und der Spielraum für Fehler ist ziemlich klein. Solche Strecken mag ich und würde gern mal ein Rennen dort fahren“, sagte Grand Prix-Sieger Robert Kubica in einer Rennvorschau des polnischen Fernsehens. Nachdem es recht still um den ehemaligen BMW-Sauber-Pilot geworden war, meldete sich Kubica zuletzt mit erfolgreichen Testfahrten für Renault F1 in Valencia zurück. „Ich bin absolut bereit einen Formel 1 Wagen zu fahren, ohne Wenn und Aber. Ehrlich gesagt war es deutlich einfacher diesen Rennwagen mit meinen körperlichen Einschränkungen zu bewegen als einen Rallye-Wagen.“ Kubicas Formel 1 Karriere endete 2011 jäh als er sich bei einem Ausflug in die Rallye-Szene schwere Verletzungen zuzog. Sein rechter Arm war mehrfach gebrochen und er musste zahlreiche OPs sowie monatelange Reha über sich ergehen lassen. „Das ist Geschichte. Nach den ersten drei Runden im F1 hatte ich das Gefühl wieder zuhause zu sein“, so der 32-Jährige, der sich als „fitter denn je bezeichnet.“ Die Unruhe bei Renault F1 um Fahrer Jolyon Palmer ist groß, denn der Brite ist meilenweit weg von Teamkollege Nico Hülkenberg und noch immer ohne WM-Punkte. Teamchef Cyril Abiteboul hat Palmer schon öffentlich die Rute ins Fenster gestellt.
Mehr Heimatliebe
Um eine größere Bindung zu den heimischen Fans herzustellen, wurde aus dem Europa GP für 2017 der Große Preis von Aserbaidschan. Zudem hoffen die Organisatoren, dass diesmal auch mehr Zuschauer als noch bei der Premiere kommen. Denn im „Land des Feuers“ sind die meisten Sportveranstaltungen gratis, weswegen die Sportfans im Vorjahr bei den Ticketpreisen der Formel 1 ihren Augen kaum trauten. 2017 gibt’s das Motorsport-Spektakel daher zwar immer noch kostenpflichtig, aber deutlich günstiger.
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