Der Saisonauftakt der Formel 1 brachte trotz eines bekannten Siegers Nico Rosberg sehr viel Abwechslung und Action
Auch wenn der neue Qualifying-Modus ein absoluter Griff ins Klo war, entschädigte ein sehr heißer Australien Grand Prix – unter anderem mit einem bösen, aber zum Glück glimpflich verlaufenen Unfall von Fernando Alonso – die Fans. Zudem reagierte die FIA umgehend und schafft die neuen Regeln fürs Zeittraining für den Bahrain GP gleich wieder ab.
Weltmeister Lewis Hamilton verschenkte mit einem Grottenstart gleich seine Siegchancen und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel verspekulierte sich mit seiner Reifenstrategie. Daher war der Weg frei für den überlegt, aber schnell fahrenden Vizechampion Nico Rosberg, der ich über seinen 15. Grand-Prix-Sieg zu Recht freute: „Ein absolut perfektes Ergebnis für uns. Die Strategie war heute entscheidend, gerade nach den Problemen, die wir am Start hatten. Nun freue ich mich schon auf Bahrain, wo ich nachlegen möchte.“ Der Deutsche hat damit – saisonübergreifend – die letzten vier Rennen gewinnen können und ist auch der Favorit für den Grand Prix im arabischen Inselstaat, obwohl sein Sieg in Australien am seidenen Faden hing. „Nach zwei Drittel des Rennens hatte sich Nico ein Teil eingefahren, wodurch die Bremstemperatur gefährlich hohe anstieg. Wir waren kurz davor ihn aus dem Rennen zu nehmen. Doch dann ging sie wieder runter und er konnte doch noch den Sieg holen“, erklärte Toto Wolff, der Rosberg während des Rennens gar nicht informieren durfte.
Topfavorit Hamilton kam nicht gut vom Strich weg, fightete sich noch auf Platz 2 nach vorne. „Der Start war nicht gut und dann hat mir Nico auch noch ein Teil abgefahren. Aber wir sind mit der richtigen Taktik zurückgekommen und konnten so noch wichtige Punkte holen.“ Vettel führte lange, verzockte sich aber mit seinen Gummis. „Wir wollten aggressiver fahren, offenbar hat das nicht funktioniert. Die rote Flagge hat auch nicht geholfen.“ Dem pflichtete auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bei: „Vor dem Abbruch waren wir sicher, dass wir das Rennen gewinnen können. Wir haben uns die Abstände angesehen und waren überzeugt, dass unsere Taktik aufgehen könnten. Wir werden nun die Daten analysieren und in Bahrain einen neuen Anlauf nehmen.“
Für die Überraschung des Tages sorgten das Rookie-Team von Haas F1. Die Amerikaner, die sich konsequent und lange auf ihren Einstieg in die Königsklasse vorbereitet hatten, durften auch dank eines brillant fahrenden Romain Grosjean gleich im ersten Rennen WM-Punkte abstauben. Der französische Teamleader fuhr einen fehlerlosen Grand Prix und beendete die Hatz auf dem sensationellen sechsten Platz. „Hört mir zu, das ist wie ein Sieg für uns! Unfassbar für uns. Ich weiß nicht einmal, wievielter ich geworden bin“, jubelte Romain nach der Zieldurchfahrt in den Bordfunk. „Es ist besonders schön, dass wir verdient Sechster geworden sind, weil auch die Pace da war“, strahlte Renndirektor Günther Steiner.
Für besonders viel Action sorgte, wie erwartet, das Toro Rosso Team. Carlos Sainz und Max Verstappen waren pfeilschnell und ärgerten so die großen Teams. Hätte man nicht bei den Boxenstopps ein wenig gepatzt und sich die Fahrer nicht gegenseitig behindert, wären am Ende auch noch deutlich mehr Punkte für das dynamische Duo von Boss Franz „French Toast“ Tost drin gewesen. Pikant war, dass sich Verstappen mehrfach über seinen Teamkollegen beschwerte, der ihm zu wenig pushte und ihn seiner Meinung nach vorbeilassen hätte sollen. Sainz war’s egal – wohl die Retourkutsche für Singapur im Vorjahr als der Holländer ihn nicht passieren ließ.
„Das war ziemlich beängstigend. Sowas kann in der Formel 1 immer passieren, aber zum Glück bin ich unverletzt“, sagte Fernando Alonso mit zittriger Stimme. Der Spanier hatte sich in Runde 17 bei einem Überholmanöver gegen Esteban Gutierrez verhakt und sein McLaren überschlug sich bei Tempo 280 km/h mehrmals, landete in der Mauer. Wie durch ein Wunder kletterte Alonso unverletzt aus dem völlig zerstörten Boliden. Auch Haas-Pilot Gutierrez war OK. „Als der Wagen zum Stillstand kam, stieg ich schnell aus, damit meine Mutter im TV sehen konnte, dass ich OK bin. Es war ein Rennunfall, aber schade, weil wir gute Punkte machen hätten können“, so Alonso weiter.
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