Die Österreicherin Corinna Kamper ist nicht nur fesch, sondern auch schnell. Leider fehlen ihr in der ADAC Formel Masters bislang die Rennkilometer um es allen zu beweisen
Corinna, eine Frau im Motorsport ist auch heute noch immer exotisch. Wie bist Du eigentlich zum Rennfahren gekommen?
Mich hat eine Freundin angerufen, ob wir Kart fahren gehen wollen, gesagt – getan. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich meinem Vater davon erzählte und wir die Woche darauf nochmals gingen. Dort hat alles angefangen und der Motorsport hat mich gleich für sich erobert. Ich bin dann die Kartserien gefahren, war in der Formel BMW, der Formel Renault 2.0, der Formel ADAC und habe u. a. in der Formel 4 und Formel Renault BARC gestestet.
Du sagst, der Motorsport hat Dich „erobert“. Was genau fasziniert Dich so?
Der Rad-an-Rad-Kampf ist das beste Gefühl, das man haben kann. Es ist ein bisschen wie eine Achterbahn, nur dass du sie steuern kannst. Fast nie im Leben kann man sonst etwas so steuern. Klar kannst Du deinen Körper an dein Limit bringen, aber du bringst im Rennauto aus eigener Kraft das Auto ans Limit, und das ist unvergleichbar mit jedem anderen Gefühl in der Welt.
Wie lief die Saison bisher?
Ich ging mit nur vier Testtagen in die Saison, was weitaus weniger ist als die anderen Fahrer haben. Daher konnte ich heuer bislang nur einige Highlights setzen und zeigen wie schnell ich sein kann. Oschersleben kam noch zu früh und ich war alles andere als gut. Aber am Red Bull Ring lief es deutlich besser, obwohl mir die Erfahrung der beiden Rennwochenenden dazwischen fehlte. Platz 9 in Spielberg und Topsektorzeiten waren dann großartig.
Bist Du mit Deiner Entwicklung aber dennoch zufrieden?
Ja, denn ich habe sehr viel dazu gelernt. Für mich persönlich bin ich einen riesigen Schritt weiter gekommen. Meine zwei Saisonen in der Formel Renault 2.0 waren zwar durchwachsen und da musste mein Selbstbewusstsein dran glauben. Doch seit dem Red Bull Ring, weiß ich wieder, dass ich es drauf hab und schnell bin. Was mir fehlt sind Testkilometer.
Dass Du Spielberg magst, ist klar. Aber was ist Dein Lieblingskurs?
Meine absolute Lieblingsstrecke ist Spa-Francorchamps. Komisch, da ich dort meinen schlimmsten Unfall nach der Eau Rouge hatte. Normalerweise mag man solche Strecken dann erst recht nicht. Doch ich kam letztes Jahr nach Spa und war auf der Stelle schnell. Mir gefielen die Kurvenkombinationen, es ist alles drinnen. Und es geht nicht nur um Speed, sondern es ist eine technisch schwere Strecke. Ich würde alles dafür tun, dass ich dort bald wieder unterwegs bin!
Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?
In fünf Jahren kann so viel passieren. Leider ist der Motorsport von so vielen Komponenten abhängig. Vielleicht findet mich ein Sponsor dieses Jahr, vielleicht aber auch erst in 5. Aber auf alle Fälle möchte ich in fünf Jahren vom Motorsport leben, dass es mein Beruf ist, und nicht nur wie momentan ein „Hobby“.
Was sagst Du zur Rückkehr der Formel 1 nach Österreich?
Ich war selbst am Donnerstag am Ring. Es ist lustig, mal alle Fahrer live zu sehen. Wir wissen alle, dass im Rennsport viel Schein ist und vom Geld lebt. In der Formel 1 ist alles größer und schöner als bei uns, aber beeindrucken tun mich andere Dinge im Leben. Die Fahrer sind auch nur Menschen, die aber viel geleistet haben. Für Spielberg, und überhaupt die Steiermark, ist es super. Es freut mich, dass die Menschen seit dem F1 Grand Prix am Ring wieder mehr motorsportfasziniert sind!
Nun wollen wir natürlich auch Deinen Weltmeister-Tipp! Wer wird 2014 F1 Champion?
Schwer zu sagen, doch zum momentanen Zeitpunkt würde ich auf Rosberg setzten. Nicht weil er in der Punkteliste führt, sondern weil er momentan einfach der bessere Fahrer ist bzw. das schnellere Auto hat. Aber es kann sich noch alles ändern. Die heurige Saison ist sehr spannend, überhaupt die letzten Rennen wurden immer besser!!
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