Haas-Chef Günther Steiner hat die Vorwürfe zurückgewiesen, dass das Auto des Teams eine illegale Kopie des letztjährigen Ferrari sei.
McLaren-Pilot Fernando Alonso, Red Bull-Boss Christian Horner, sowie das Force India Team haben den neuen HaasF1-Boliden beanstandet und gesagt, dass es sich um ein Ferrari-B-Auto handelt. Die F1-Regeln schreiben vor, dass die Teams ihr eigenes Fahrwerk, sowie eine eigene Aerodynamik entwerfen müssen.
Steiner äußerte sich zu den Vorwürfen und sagte gegenüber ‚BBC Sport‘, dass ihre Kritiker ‚ohne Intelligenz und ohne Wissen‘ urteilen würden und lud sie dazu ein, einen Protest einzureichen, wenn sie ein Problem hätten. Die FIA gab dem Team vergangenes Wochenende immerhin grünes Licht für den Saisonauftakt.
FIA-Rennleiter Charlie Whiting sagte, er habe keine Bedenken bezüglich der Beziehung zu Ferrari: „Wir wissen genau, was zwischen Haas und Ferrari passiert. Das war völlig legal. Wir haben momentan nichts gesehen was nicht erlaubt wäre.“
Haas hat die Aufmerksamkeit der Rivalen auf sich gezogen, weil ihre neuen Autos beim Saisonauftakt überraschend konkurrenzfähig waren. Magnussen und Grosjean waren auf dem besten Weg, die Plätze 4 und 5 im Rennen zu erreichen, ehe sie beide nach ihren jeweiligen Boxenstopps mit nicht richtig angebrachten Rädern aufgeben mussten.
Die entbrannte Debatte zielt jedoch auf das Konzept des F1-Teams ab. Die Konkurrenten bezweifeln, dass sich HaasF1 an die Regeln hält, die besagen, dass die Teams ihr eigenes Geschäftsmodell haben und den Boliden selbst konstruieren müssen.
Dabei sehen die Konkurrenten zwei Hauptprobleme: die scheinbare Ähnlichkeit zwischen Teilen des Haas-Autos und dem Ferrari, insbesondere dem letztjährigen Auto aus Maranello; und wie Haas es von selbst geschafft haben sollte, mit der kleinsten Belegschaft in der F1 ein so wettbewerbsfähiges Auto zu bauen.

Laut Teamchef Günther Steiner sei die Kritik völlig ungerechtfertigt. „Die sehen doch Gespenster“, sagte er ‚BBC Sport‘ und fügte hinzu, dass diejenigen, die die Bemerkungen machten, „das Autodesign nicht verstehen“.
„Wir haben denselben Radstand wie Ferrari. Den müssen wir auch haben, weil wir die gleiche Aufhängung haben. Das ist logisch, es kann also nicht der letztjährige Ferrari sein, weil wir denselben Radstand haben wie der diesjährige Ferrari! Aus meiner Sicht können diejenigen, die damit ein Problem haben gerne zur FIA gehen und protestieren.“
Steiner glaubt, dass sich die genannten Teams deshalb beschweren, weil Haas viel schneller war, als sie erwartet hätten und somit plötzlich ein ernstzunehmender Gegner entstanden ist. „Wenn Sie Ihre Inkompetenz rechtfertigen müssen, ist Angriff die beste Verteidigung“, sagte er. „Wenn jemand doppelt so viel Geld hat und hinter uns liegt, sollte sich derjenige, der das Team besitzt, fragen: ‚Was machen wir hier‘?“