Fahrer plädieren für Entfernung der Sausage Kerbs

„Genug, ist genug! Wir haben zu viele Unfälle gesehen,“ schimpfen viele Spitzenfahrer und fordern dringende Entfernung der Sausage Kerbs.

Nach einer Reihe von heftigen Unfällen, bei denen Autos durch die Berührung dieser Bordsteine in die Luft geschleudert wurden, sagen immer mehr Fahrer, dass diese im modernen Rennsport keinen Platz haben sollten.

Vergangenes Wochenende erwischte es mit Porsche-Pilot Henrique Chaves bei den 6 Stunden von Monza das nächste Opfer als sein Aston Martin Vantage sich bei hoher Geschwindigkeit mehrmals überschlug.

Die Kerbs sollen sicherstellen, dass Fahrer nicht die Kurven schneiden, bilden aber zugleich eine Rampe, von der der Wagen hochkatapultiert werden kann.

McLaren Star Lando Norris schrieb in seiner Kolumne im Daily Telegraph: „Wir müssen handeln, denn wenn die Autos diese Bordsteine berühren, kannst Du in die Luft geschleudert werden. Autos können auch Wheelies machen und dann wieder auf die Strecke zurückfallen. All das ist u.a. für den Rücken sehr schmerzhaft und auch gefährlich.“

„Der Crash von Chaves in Monza ist eine Erinnerung daran, dass wir das nicht in die Länge ziehen dürfen. Themen wie die Sausage Kerbs ​​sind in meinen Augen kritisch und wir müssen sowas lieber früher als später klären.“

Vor einer Woche rodelte F2-Fahrer Dennis Hauger über den Halo von Roy Nissanys Rennwagen, nachdem er hochgeschleudert worden war. W Series Pilotin Abbie Eaton zog sich bei einem ähnlichen Vorfall am Circuit of The Americas eine schwere Wirbelsäulenverletzung zu, und Alex Peroni brauchte alle Schutzengel als er mit seinem F3-Auto 2019 in der Parabolica in den Fangzaun krachte.

„Wir haben jetzt einfach zu viele Crashes davon gesehen, vor allem in Einsitzern, aber eigentlich in allen Arten von Autos. Dabei kannst Du Dir sofort die Wirbelsäule brechen“, warnt Ex-F1 Pilot und Langstrecken-Ass Anthony Davidson.

„Der eigentliche Aufprall am Sausage Kerb in Monza reichte aus, um an Chaves Porsche die Tür abzureißen und die rechte Seite des Autos komplett zu zerstören. Da kann man sich erst vorstellen, welche Kräfte hier im Spiel sind. Ich denke, Chavez hatte großes Glück, so glimpflich davonzukommen.“

„Gras und Kies erzeugen eine physische Abschreckung, und dann liegt es an den Fahrern, die Autos zwischen den weißen Linien zu halten – ich sehe nicht, was daran falsch sein soll,“ erklärt FIA WEC Fahrer Alex Brundle.

„Ich kenne Abbie (Eaton) gut und war wirklich verärgert, als ich ihre Verletzungen sah. An ihrem Auto war praktisch nichts kaputt, was bedeutet, dass die gesamte Kraft von ihrem Körper aufgenommen wurde. Natürlich ist Motorsport gefährlich. Wir alle wissen das. Aber man muss hart fahren können, ohne dass man riskiert einen Konkurrenten zu verletzen. Und mit diesen Dingern auf der Strecke ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fahrer zu Schaden kommen, immer da und sehr hoch.“

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