F1 Buch „Helden der Ringe“ absoluter Renner im Buchhandel

Das neue F1 Buch „Helden der Ringe“ von Harry Miltner ist ein absoluter Renner. Die erste Auflage des Sammelbandes über alle 16 österreichischen Formel 1 Piloten ist bereits vergriffen. Wir haben mit dem Erfolgsautor gesprochen

Harry, Du bist seit 20 Jahren erfolgreicher Sport-Consulter, hast ein Sportportal gegründet, das international preisgekrönt wurde, unterrichtest an Universitäten, und hast jetzt Dein zehntes Buch veröffentlicht. Danke dass du heute bei DELTA TIME im Talk bist, denn du bist auch der Gründer von von Formelaustria.at. Vielleicht sprechen wir gleich über DELTA TIME. Wie bist du auf diese Idee gekommen?

Wir haben Formelaustria vor fast 10 Jahren gegründet. Der Beweggrund war, ein Internetportal zu schaffen, wo die vielen guten und einflussreichen österreichischen Motorsportler präsentiert werden, weil die sonst bisher immer nur auf deutschen Seiten publiziert wurden und dort eigentlich zwischen den Zeilen ausgeschaut haben wie Deutsche. Und das muss ja doch nicht sein. (lacht) Daher habe ich gesagt, wir machen jetzt eine österreichische Plattform, wo wir den Österreichern mitteilen, dass wir nicht nur eine Skination sind, sondern auch sehr, sehr gut und breit vertreten im Motorsport. Wir haben heute für Österreich einzigartige Userzahlen erreicht und im deutschsprachigen Raum sind wir die Nr. 4. Uns war klar, dass wir früher oder später auch ein Videoformat brauchen. Aktuell lieben alle Podcasts, wir wollten aber mehr, weil die Leute erstens visuell schneller und näher anzusprechen sind, und zweitens, weil deine Credibility viel höher ist, wenn du zeigen kannst, ich sitz mit dem zusammen, spreche mit diesem und jenem Star. Gerade in Zeiten der AI könnte man ja alles Mögliche fälschen. Deswegen haben wir uns für einen Videopodcast entschieden und der heißt DELTA TIME.

Wir bringen die Stars vor die „Linse“. Du hast sie in dein Buch gebracht, hast sie interviewt, Archive durchwühlt. Dein neues Buch heißt „Helden der Ringe“. Wie bist du auf das ganze Material gestoßen und auf welche Stars dürfen sich die Leser freuen?

Mir ist spontan zuhause beim Putzen aufgefallen, dass ich seit zehn Jahren kein Buch mehr geschrieben habe. In den letzten 10 Jahren ist sehr viel passiert, leider auch viel persönlich Negatives. Ich habe meine Frau verloren und da war einfach sehr viel zu tun. Dementsprechend bin ich nicht dazu gekommen ein Buch zu schreiben. Ich habe mir gedacht, eigentlich habe ich jetzt gar nicht so viel zu tun, jetzt könnte ich mal ein Buch schreiben. Dann habe ich mir überlegt, was ich machen möchte, und ich wollte eigentlich ein ganz anderes Buch machen. Ich habe vorgehabt über „Frauen im Motorsport“ zu schreiben, aber dann ist mir aber dazwischengekommen, dass nächstes Jahr 60 Jahre Österreich-GP sind. Ich dachte, es wäre ganz lustig einmal nachzuschauen, welche Österreicher bis jetzt in der Formel 1 unterwegs waren. Wenn du eine Umfrage machst, kennt jeder Niki Lauda. Von Jochen Rindt haben auch die meisten gehört, und der Lustigste ist natürlich der Gerhard Berger. Jeder, der Formel 1 schaut, sieht bei den Übertragungen Alex Wurz im ORF und Christian Klien auf Servus TV. Die kennt man also auch. Aber es hat auch einige andere gegeben, die vielleicht nicht so viele Rennen gefahren sind, aber die auch unglaublich spannende Geschichten haben, weil es ja nicht so einfach ist in die Formel 1 zu kommen. Je mehr ich das für mich selbst recherchiert habe, desto mehr merkte, dass das auch cool für die Fans ist. Der Verleger hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich ihm erklärt habe, dass wir jetzt ein komplett anderes Buch machen, aber der kennt mich schon. Nun ist es da und behandelt die 16 Österreicher, die sich in der Formel 1 bewegt haben. Nicht alle so erfolgreich wie der Niki Lauda, aber alle mindestens so spannend.

Woher stammen deine Informationen? Viele sind ja leider nicht mehr am Leben

Das Buch besteht aus zwei Teile teilen pro Fahrer. Ich wollte nicht so eine klassische Biographie schreiben, aber natürlich brauchst du die Facts and Figures, die musst du den Leuten geben, dass sie das einordnen können. Dann haben wir sehr viel bebildert, damit sich die Leute auch einen visuellen Eindruck machen können, wie sich der Motorsport entwickelt hat über die Jahrzehnte hinweg. Aber ich wollte unbedingt noch aus Sicht der Fahrer eine persönliche Note mit hineinbringen. Deswegen haben wir die Interviews entwickelt. Mit denen die am Leben sind, war das relativ simpel. Die kenne ich alle persönlich, manche nicht so gut, manche wirklich gut. Dann sind manche dabei, so wie Niki Lauda, der einer meiner Mentoren war. Den kenn ich super und mit dem habe ich früher schon natürlich vor seinem Tod alles Mögliche besprochen, auch viele Interviews gemacht. Aber dann waren natürlich so Leute wie Jochen Rindt dabei, der im selben Jahr gestorben ist, wie ich geboren wurde. Das geht sich mit dem Interview also nicht aus (lacht). Ich habe mich entschlossen, alle Audio-, Video-, Print. etc. Interviews und Textzeilen von diesen Fahrern durchzugehen, mir rauszusuchen, was im Zusammenhang mit dem Buch einen Sinn ergibt, was sie öfter gesagt haben, was man also als „General Truth“ bezeichnen kann und daraus baue ich mir dann Interviews zusammen – quasi umgekehrt, ich habe die Antworten und such die passenden Fragen dazu. Dazu habe ich hab ungefähr 2.000-3.000 Files durchgeschaut, Videos angeschaut, und Audioclips angehört.

Was das nicht enorm zeizaufwändig?

Früher habe ich 16-18 Stunden am Tag gearbeitet. Nach dem Abschied von meiner Frau bin ich eines Tages im Büro gesessen und war mit allen Tagesaufgaben fertig, hatte aber noch jede Menge Zeit übrig. Ich bin draufgekommen, dass ich nun sechs Stunden mehr Zeit am Tag habe. Man muss dazusagen, ich habe mit meiner Frau auch zusammengearbeitet …

Da wird man ja völlig abgelenkt in der Arbeit….

(Lacht) Nein, ganz im Gegenteil Sie hat immer genau gewusst, was ich noch alles machen könnte. (lacht) Diese sechs Stunden waren offensichtlich außerhalb des Büros. Diesen Gap habe ich genutzt, um das Buch zu schreiben.

Dein Leben besteht quasi aus dem Motorsport. Wie bist du dazu gekommen?

Das ist eine lustige Geschichte, weil eigentlich war ich ja Eishockey-Profi. Der Motorsport war ganz in meiner Kindheit da, weil ich schon als 6-Jähriger in Monza beim Comeback GP vom Niki Lauda nach seinem schweren Unfall mit einer sehr lieben Freundin meiner Mutter war. Es gibt auch ein Foto vom kleinen Harry mit dem verbannten Niki Lauda, das hat er selber immer sehr lustig gefunden, hat gesagt: „Wir sind ein Duo, Du bist ein Stöpsel, und ich bin angeknuspert.“ Großartig. So war er eben. Ich wurde ein riesen Fan. In meiner Heimat Großbritannien habe ich immer ITV und BBC geschaut, mit Murray Walker, dem Heinz Prüller des britischen Motorsports. Hatte auch nie einen Plan vom Rennen, aber Hauptsache Geschichten erzählen. Mit Heinz bin ich gut bekannt, ein super Typ. Auch Murray war großartig. So habe ich als Kind die Formel 1 geliebt, habe bis zum Abwinken auf dem Teppich Autorennen mit den Modellen gemacht und wollte nie schlafen gehen. Dann fing ich aber mit dem Eishockey an und die F1 war irgendwie völlig weg. Als Profi musst du dich auf die Karriere fokussieren. Erst danach stieg ich in den Journalismus ein, weil ich wusste, es ist der schnellste Weg zurück hinter die Kulissen des Sports. Ich wechselte aber relativ rasch ins Sportconsulting, Sportmarketing, weil ich Dinge erschaffen wollte.

Und warum die Formel 1 und nicht Eishockey?

Ich bin mit meiner Agentur HM Sports heute auch im Eishockey engagiert, aber die Formel 1 ist einfach die Königsklasse in jeder Hinsicht. Dort sind die Besten der Besten – in allem. Da ist auch die beste Hospitality, der beste Helmdesigner oder der beste Mechaniker. Das ist das, was mich fasziniert. Das Sportliche ist schön und gut, aber es gibt auch viele andere Sportarten, die superspannend sind und ein hohes Niveau zeigen. Aber das, was in der Formel 1 den Unterschied macht, ist das unglaublich hohe Niveau an Professionalität auf und abseits der Strecke.

Wir haben gerade von deinen Kindheitsträumen gesprochen. Wie sieht es mit deinen Träumen heute aus?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Die Frage ist insofern für mich recht schwierig, weil, mich die Leute in der jüngsten Vergangenheit zu Weihnachten oder zum Geburtstag immer gefragt haben, was ich mir wünsche. Und ich habe mir immer nur gewünscht, dass meine Frau gesund wird. Dieser Wunsch war aber leider nicht erfüllbar. Seit dem Abschied von ihr habe ich eigentlich keinen besonderen Wunsch. Wie wohl jeder, wünsche ich mir, dass es meinen Eltern gut geht. Aber beruflich, ehrlich gesagt nein. Ich mache ein, zwei Jahre das gleiche und dann ist mir eh schonwieder fad, und ich möchte was anderes tun.

Du lebst im Hier und Jetzt, hast jeden Tag ein anderes Ziel….

Absolut, das habe ich aber gelernt. Wenn du mit jemandem 23 Jahre zusammen bist, der dann sieben, acht, Jahre Krebs hat, dann ist das einfach so, du vergisst morgen und gestern. Es zählt nur, was heute ist. Das hat mir aber in meiner Arbeit auch sehr viel geholfen, weil ich angefangen habe alles umzustellen. Natürlich planen wir auch in der Firma, aber wir sind mit HM Sports sehr gefragt in Afrika und im arabischen Raum im Bereich Troubleshooting. Wir versuchen immer die Ruhe zu bewahren, auch wenn es sehr stressig ist. Warum? Weil alle die bei uns was machen, machen das gerne. Und wenn du das gerne machst, dann ist es nicht so schlimm, wenn es anstrengend ist, weil du ja weißt, wofür du es tust. Das ist meine Lebensmaxime und deswegen bin ich für alles offen. Wenn jemand eine gute Idee hat, warum nicht?

Du hast vorhin gesagt, das Buch über die Frauen im Rennsport liegt in deiner Lade. Aber die Frauen gehören nicht in die Lade!

Stimmt, das möchte ich auch unbedingt noch machen. Nur, wenn ich es mache, soll es den Leuten Spaß und Freude bereiten, aber auch helfen. Wir haben selbst im Motorsport schon einige Pilotinnen gemanagt, und die haben es sehr weit gebracht. Gebracht haben sie sich dorthin natürlich selbst, aber wir haben sie unterstützt auf dem Weg. Daher soll dieses Buch am besten gemeinsam mit der FIA, also dem Automobil-Weltverband, entstehen. Schön wäre auch, Susi Wolff mit „Dare to be different“ an Bord zu haben. Dann kann das Buch eine gewisse Art von Aufklärung unter den Fans und auch den Sponsoren bewirken. Dass sie sehen, dass Frauen, die bis jetzt Rennen gefahren sind, nicht deswegen langsamer waren, weil sie Frauen sind, sondern weil sie viel weniger Trainingsmöglichkeiten hatten, viel weniger Erfahrung besitzen, viel weniger finanzielles Backing hatten, um so etwas zu tun, usw.

Können wir also Frauen auch in der Formel 1 sehen?

Die Formel 1 ist immer ein schwieriges Thema, weil es da auch sehr viel um physische Anstrengung geht. Auch wenn Frauen uns physisch überlegen sind, indem sie Kinder bekommen können, ist das eine andere Art von physischer Überlegenheit. Ich allein kann nicht beurteilen, ob F1 Fahren wirklich auf Dauer machbar ist. Ich nehme an ja, weil eine Lella Lombardi sogar einen halben Punkt in Barcelona geholt hat. Aber die Querbeschleunigungen sind heute deutlich höher. Andererseits gibt es aber auch erfolgreiche Astro- und Kosmonautinnen. Mal sehen, was die Buchrecherche bringt!

Noch einmal zurück zu „Helden der Ringe“. Warum sollte ein F1 Fan dieses Buch unbedingt zuhause haben?

Als Formel 1 Fan sollte man sich auch für die Geschichte dieses Sports interessieren. Das lässt einen auch heutige Dinge oft besser einschätzen. Zudem hat jeder Sport seine Helden und wir sind in Österreich in der glücklichen Lage, als kleines Land, in der Formel 1 ziemlich einige davon zu stellen – Rindt, Lauda, Marko, Berger, usw. Die Afficionados von heute kennen Leute wie Wurz oder Klien nur aus dem Fernsehen. Aber mein Buch zeigt sie in ihrer aktiven Zeit und lässt sie in den persönlichen Interviews ihre Geschichte erzählen. Und zu guter Letzt – es ist bald Weihnachten! Wer also noch ein Geschenk sucht…. (lacht)

 

 

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