Die Hatz geht weiter

Mit dem Grand Prix von Belgien geht die Sommerpause der Formel 1 traditionell zu Ende und der Titelkampf zwischen Ferrari und Mercedes geht weiter. Aber auch Red Bull will nun mitmischen

Red Bull Racing ging mit großen Erwartungen in die neue Saison, denn man hoffte, dass durch die neuen Wagen und massiven Regeländerungen die Vormachtstellung von Mercedes und Ferrari leiden würde. Zu Saisonmitte zeigt sich, dass die Bullen der Spitze nur vereinzelt in die Suppe spucken konnten und auf den meisten Strecken noch immer nicht um den Sieg fighten konnten. Hauptgrund dafür ist der immer noch vorhandene Leistungsnachteil des Renault Motors gegenüber der Konkurrenz in Silber und Rot. Die Bullen liegen in der Teamwertung aktuell 173 Zähler hinter Mercedes und 134 hinter Ferrari bei noch neun ausstehenden Rennen. Das soll sich aber laut Red Bull Racing Teamchef Christian Horner in den letzten neun Rennen der Saison 2017 ändern. Und es wäre nicht das erste Mal, dass die Renndosen eine Aufholjagd starten.

Horners Kampfansage

Doch für die Zeit nach den “Sommerferien” kündigt Horner eine Aufholjagd an, die aus dem RB13 einen Sieganwärter machen soll. „Um noch ins Titelrennen eingreifen zu können, sind wir schon zu weit zurück. Aber ich möchte in der zweiten Jahreshälfte zumindest Ferrari punktemäßig in die Schranken weisen und regelmäßig auf dem Podium, vor allem auf den höheren Stufen, landen.“ Horners Aussage klingt nicht unrealistisch, denn bereits 2009 gelang es Sebastian Vettel und Mark Webber mit einer tollen zweiten Halbzeit fast das überlegene Brawn GP Team noch abzufangen, 2013 war die WM vor der Sommerpause noch offen bis Vettel ab Belgien bis Saisonende alles gewann. Natürlich hat Red Bull heuer nicht das beste Paket, aber kaum ein Team kann sich im Laufe einer Saison so verbessern wie die Österreicher. „Wir verbessern uns seit dem Spanien GP stetig, nachdem wir uns im Winter bei den Windkanal-Tests vertan hatten. Seit Barcelona sind wir am richtigen Weg und wir entwickeln uns von Rennen zu Rennen, werden immer stärker.”

Bottas‘ Befürchtung

Weit weniger überzeugt vom Titelgewinn als die Gegnerschaft ist man bei Mercedes selbst, denn Valtteri Bottas glaubt, dass die Silbernen eine schwierige zweite Saisonhälfte vor sich haben, sollten sie nicht mehr Abtrieb finden. „Die beiden kommenden Rennen (Spa & Monza) sollten für uns von der Papierform her leichter werden im Vergleich zu Ferrari, aber dann könnte es knifflig werden“, so der Finne. Bei den Rennen in Monaco und Ungarn, wo Abtrieb besonders wichtig ist, gab es schwere Schlappen gegen die Roten: Ferrari holte jeweils Doppelsiege, Bottas wurde 4. und 3., Mercedes Teamkollege Lewis Hamilton sogar nur 7. und 4. „Wir müssen unbedingt an unserem Maxium-Downforce-Paket arbeiten, denn es kommen noch einige Strecken, wo dieser Aspekt sehr wichtig ist. Für uns zählen nur Siege, sowohl für uns Piloten wie auch für unser Team. Daher müssen wir uns in diesem Bereich noch deutlich verbessern, um gegen Ferrari nicht den Kürzeren zu ziehen.“ Bottas liegt momentan 33 Zähler hinter WM-Leader Sebastian Vettel auf Rang 3 der Fahrerwertung.

 

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