Der geforderte Sieg

Motor Racing - Formula One World Championship - British Grand Prix - Qualifying Day - Silverstone, EnglandLewis Hamilton hat am Wochenende sein Heimrennen in Silverstone gewonnen und da WM-Leader Nico Rosberg ausfiel, auch den Rückstand stark verkürzt

Mit breitem Grinsen und Stolz geschwellter Brust stand Lewis Hamilton bei der Siegerehrung auf dem Podest. Nicht nur hatte er mit seinem 27. Grand Prix Sieg die britische Legende Sir Jackie Stewart eingeholt, sondern vor allem den heimischen Rennfans nach einem total verpatzten Qualifying – auf den Tag genau nach seinem Erfolg von 2008 -wieder einen Triumph beschert. „Du kannst die Fans bei jedem Überholmanöver jubeln hören, obwohl Du mit 300 km/h um den Kurs rast. Das ist unfassbar. Meine Pace war heute unglaublich. Ich bin sehr froh und stolz über diesen Erfolg“, so Hamilton, der der erste Rennsieger seit 1975 (Emerson Fittipaldi von P7) ist, der außerhalb der Top 5 losgefahren war.

Die neue zweite Kraft

Aber in diesem Rennen gab es einige so genannte „Big Mover“: Fernando Alonso zeigte ein spektakuläres Rennen und verbesserte sich um zehn Plätze. Noch stärker präsentierte sich Williams Shooting Star Valtteri Bottas. Der junge Finne war fehlerlos und rasant unterwegs, wodurch er sich von Platz 14 bis auf den zweiten Rang vorkämpfte. „Wir sind definitiv am richtigen Weg. Am Teamradio sagte ich im Spaß, nun geht’s nur mehr einen Platz noch vorne in Deutschland. Ich hatte viel Freude, die Überholmanöver waren super, und wir haben das Beste aus der Situation gemacht.“ Damit konnte Bottas sein bislang bestes Karriere-Ergebnis – Platz 3 in Spielberg – erneut verbessern. Williams hat sich damit eindeutig zur zweiten Kraft hinter den überlegenen Silberpfeilen gemausert.

Der unerwartete Dritte

„Mark (Webber) hat diese Strecke immer gemocht und nun stehe ich auch hier. Am Ende waren die Reifen zwar hinüber, aber auch wenn Jenson (Button, McLaren) noch sehr nahe heranrückte, hat es für mich gereicht“, präsentierte Danny Ricciardo als Dritter auf dem Podium sein bekannt breites Grinsen. Der Aussie bluffte die Konkurrenz mit nur einem Boxenhalt und zeigte dabei sensationelle 41 Runden auf dem weichen Option-Reifen. „Ich hätte auch nicht gedacht, dass er so lange hält, aber viel länger hätte das Rennen nicht mehr gehen dürfen“, grinste „Disco Danny“. Weniger zu Lachen zumute war dem eigentlichen Teamleader Sebastian Vettel. Der Weltmeister hatte ein verkorkstes Rennen, fiel von Platz 2 aus dem Qualifying auf P5 zurück und musste sich rundenlang mit Alonso herumquälen. Dabei beschwerte sich „Super Seb“ lautstark über die angeblich unfaire Fahrweise des Spaniers am Boxenfunk.

Wechselspiele in den Boxen

Im Vorfeld des Rennens wurde hinter den Kulissen wieder heftig über mögliche Fahrerwechsel gesprochen. Am wahrscheinlichsten ist, dass Carlos Sainz jr. noch heuer Kamui Kobayashi beim neu übernommenen Caterham Team ersetzt. Das Team will sich verbessern, dazu fehlt aber das nötige Kleingeld. Sainz jr., der im Red Bull Junior Programm ist, kann dieses mitbringen. Der böse verunfallte Kimi Räikkönen könnte ebenfalls schon Ende dieser Saison den Helm an den Nagel hängen und Fernando Alonso möglicherweise zu für 2015 McLaren wechseln. Die „Silly Season“ ist also bereits in vollem Gange.

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