Bottas stiehlt den Superstars die Show

Valtteri Bottas gewann den Grand Prix von Österreich von der Pole Position aus vor Sebastian Vettel, Silberpfeil-Teamkollege Hamilton wurde Vierter

„Ich hatte ein Deja-Vu, denn in Russland war es genau gleich. Im letzten Stint hatte ich extreme Blasenbildung an den Hinterreifen und konnte den Speed nicht mehr gehen,“ strahlte der 27-Jährige, der den Grundstein zum Erfolg mit einem Raketenstart legte. „Wahrscheinlich war das der beste Start meines Lebens. Es hat alles genau gepasst.“ Bottas hat sich mit seinem zweiten Saisonsieg selbst ins WM-Rennen gebracht. In Probleme brachte ihn eigentlich sein Team, denn einerseits erfolgte der Reifenstopp etwas zu spät und andererseits wollte dort der rechte Vorderreifen nicht richtig drauf. Der Finne liegt aktuell 35 Zähler hinter WM-Leader Sebastian Vettel und nur mehr 15 Punkte hinter Stallgefährte Lewis Hamilton. „Die Saison ist noch nicht mal bei Halbzeit und wir haben gut gepunktet. Ich fühle mich jeden Tag besser im Team und ich glaube absolut an meine Titelchance.“

Vettel glaubt an Frühstart

Gleich mehrmals funkte Sebastian Vettel an seine Boxencrew, dass sie den Jump-Start des führenden Bottas an die Stewards melden sollen. Und sobald der Deutsche auf den Finnen im Cool-Down-Raum der Podiumspiloten traf, meinte er: „Du hast einen Frühstart gemacht, da ich bin mir sicher.“ Der Ferrari-Star kam im ersten Stint nicht mit dem Silberpfeil-Piloten mit, konnte aber dann im zweiten Teil des Grand Prix massiv aufholen. „Es war sehr eng. In der zweiten Rennhälfte ging das Auto richtig gut. Eine Runde mehr und dann hätte ich ihn wohl gehabt“, so Vettel, dem am Ende 0,6 Sekunden fehlten. Rennsteward Mika Salo klärte auf: „Der Sensor ist die sicherste Überprüfung und der sagte, es war kein Jump Start. Damit ist der Fall für die FIA erledigt.“

Ricciardo erfreut die Fans

Mit seinem fünften Podium in Folge hielt Daniel Ricciardo nicht nur die Fahnen von „Gastgeber“ Red Bull Racing hoch, sondern verzückte auch die heimischen Rennfans. „Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht. Der Zweikampf mit Kimi (Räikkönen) war klasse und in den letzten Runden konnte ich Lewis (Hamilton) hinter mir halten. Da waren meine Bremspunkte irgendwo. In der vorletzten Runde war es wirklich sehr, sehr eng. Daher bin ich sehr froh über diesen dritten Platz.“ Stallgefährte Max Verstappen hatte erneut Pech und wurde nach einem verhauten Start bereits in Kurve 1 abgeräumt. „Daniel ist unglaublich gefahren mit dem Druck von Hamilton. Es tut uns sehr leid für Max, denn nach dem Crash hat sich beim Wagen irgendwas gelöst und dann ist die Kupplung gebrochen,“ resümiert Red Bull Motorsport-Direktor Helmut Marko.

Glückliche Amerikaner

Ein wirklich gutes Wochenende lieferten die Amerikaner von Haas F1 ab. Romain Grosjean und Kevin Magnussen fühlten sich „von Anfang an hier wohl. Die Strecke liegt unserem Wagen und wir waren vom ersten Training an schnell. Romain hatte einen großartigen Start und brachte dann P6 ins Ziel. Kevin musste leider den Wagen mit einem Defekt abstellen, was schade ist, denn er war sehr gut drauf und hatte schon in der Quali Pech. Wir sind aber zufrieden und vor allem auf dem richtigen Weg“, analysierte Renndirektor Günther Steiner.

Posted in ,