Red Bull Motorsportdirektor Helmut Marko sucht händeringend nach einem zweiten Fahrer neben Max Verstappen – ein Österreicher darf es anscheinend aber nicht sein
Lucas Auer fährt in Japan eine gute Saison. In seinem erst dritten Rennen in der Super Formula holte er als Dritter in Sugo sein erstes Stockerl, markierte dort auch die schnellste Rennrunde. Auf dem engen Asphaltband von Okayama stürmte der XX-Jährige von P15 bis auf P5 nach vorne, führte das Rennen bis wenige Runden vor Schluss sogar an.
Doch das alles genügt Red Bull Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko anscheinend nicht und er hat Auer zuletzt öffentlich vorerst einmal als Formel 1 Mann abgeschrieben. Dabei hat der Bullen-Zampano wieder einmal dabei zahlreiche Dinge nicht berücksichtigt. Leider nicht zum ersten Mal.
- „Luggi“ war – bis auf die wenigen Wochen in der TOYOTA GAZOO Racing New Zealand Series über den Winter – vier Jahre lang in keinem Monoposto mehr unterwegs bevor er nach Japan ging.
- Die Super Formula ist nach der Formel 1 wahrscheinlich die anspruchsvollste Formelserie, technisch klar über der NTT IndyCar Series und der FIA Formula 2 anzusiedeln. Dort tummeln sich neben japanischen Routiniers und Supertalenten auch die Ex-Formel 1 Piloten Kamui Kobayashi und Kazuki Nakajima im Starterfeld.
- Der Tiroler kannte keine einzige Strecke, ganz im Gegensatz zu den im Klassement vor ihm liegenden Nicht-Japanern Nick Cassidy und Alex Palou Montalbo, die bereits beide die japanische Formel 3 Meisterschaft gefahren sind.
- Teamkollege Harrison Newey, dessen Vater Adrian fast immer selbst vor Ort erscheint, um das Setup mitzubestimmen, hat Auer ganz klar im Griff – mehr als doppelt so viele Zähler am Konto, vier Top 7 Ergebnisse gegenüber einem des Briten.
- Sein Team B Max with Motopark wurde eigens für die Super Formula Saison 2019 zusammengestellt und auch für viele Teammitglieder ist alles neu, von den Abläufen, über die Strecken, bis hin zur Konkurrenz.
- Das hochgelobte Bullen-Supertalent Dan Ticktum, unvergessener Rempel-Sieger gegen Ferdinand Habsburg in Macau, zerbrach am Druck und wurde nach drei Läufen und nur einem achten Platz als Topergebnis, ersetzt und fallengelassen
Das Besetzungstheater um das zweite Cockpit neben Max Verstappen bei Red Bull Racing zeigt klar auf was für eine Luftnummer das hochgelobte hauseigene Junior Programm ist. Neben Auer sind aktuell Jüri Vips, Jack Doohan. Dennis Hauger. Jonny Edgar, Harry Thompson (alle seit 2018), Patricio O’Ward, Liam Lawson und Yuki Tsunoda (seit 2019) im Nachwuchskader des Energy Drinks. Die Fahrer sind – mit Ausnahme von Auer – alle zwischen 15 und 20, und nicht mal der älteste, IndyLights Champion O’Ward, der beinahe in einer Nacht und Nebel Aktion in Panik noch schnell verpflichtet wurde, sah weder in der FIA Formel 2, noch in der IndyCar Serie oder der Super Formula Land.
Lucas Auer ist auch ohne rot-weiß-rote Brille klar auf demselben, wenn nicht sogar auf einem höheren Niveau wie Alex Albon oder Pierre Gasly. Doch es macht den Anschein als wolle man in Fuschl partout keinen Österreicher mehr in der Formel 1 sehen. Bleibt zu hoffen, dass ein anderer Rennstall sein Potenzial erkennt.
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