Sie kommen beide aus Tirol, sind beide jung und ambitioniert und gehören zu den Besten in ihrem Metier. Mercedes-AMG-Fahrer Lucas Auer aus Kufstein und Spitzenkoch Simon Taxacher aus Kirchberg in Tirol wohnen nur wenige Kilometer auseinander, kannten sich aber bislang noch nicht. Dennoch haben sie viele gemeinsame Interessen, wie sich beim Gespräch der beiden Tiroler herausstellte
„Brutal. Der Sound ist der Wahnsinn“, staunte Simon Taxacher, wie viele erfolgreiche Küchenchefs bekennender Liebhaber schneller Sportwagen und Motorräder, als Lucas Auer seinen Dienstwagen, einen Mercedes-AMG C 63 Coupé, vor dem Hotel/Restaurant ‚Rosengarten’ in Kirchberg parkte. Das Treffen zwischen dem mehrmaligen DTM-Rennsieger und dem vielfach ausgezeichneten Koch, unmittelbar nach dem DTM-Wochenende auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg, wurde vom Journalisten René de Boer initiiert, der sowohl Auer als auch Taxacher seit vielen Jahren kennt.
Auer abgeklärt
Bei einem Kaffee lässt Auer das Rennwochenende auf dem Red Bull Ring noch einmal Revue passieren. Von Frust über das vorzeitige Aus durch die Kollision mit Bruno Spengler im zweiten Rennen keine Spur: „Im Mittelfeld ist das Risiko größer, daher muss es einfach das Ziel sein, weiter vorne zu stehen.“ Der Rennfahrer und der Spitzenkoch sprechen über die Liebe zum Detail als Schlüssel zum Erfolg. „Es sind oft Kleinigkeiten, die man auf den ersten Blick manchmal gar nicht bemerkt, die aber trotzdem wichtig sind“, sagt Taxacher über die Kniffe der Haute Cuisine. Perfektion spielt für beide eine große Rolle. „Wenn die Leistungsdichte so groß ist, wie in der DTM, muss alles passen“, weiß Auer. Während bei den DTM-Rennen Millionen Menschen vor den Bildschirmen in aller Welt zuschauen, liefert der Koch zusammen mit seinem Team seine Leistungen weitestgehend unbeobachtet in der Küche seines Restaurants.
Hauben statt Pokale
Auer wird für seinen Einsatz mit Rennsiegen, Punkten und Pokale belohnt. Für Taxacher besteht die Anerkennung nicht nur aus dem Lob seiner Gäste, sondern auch aus Auszeichnungen in namhaften Restaurantführern. So brachten ihm seine Kochkünste vier Hauben und 19 von 20 möglichen Punkten im renommierten ‚Gault & Millau’ und als es den ‚Guide Michelin’ in Österreich noch gab, war Taxacher der jüngste Chef der Alpenrepublik mit zwei Sternen und der einzige Zweisternekoch in Tirol. „Jeden Tag kann ein Inspekteur von den Restaurantführern im Lokal sitzen, daher kann man sich keine Fehler erlauben“, sagt er. „Aber natürlich kochen wir nicht nur für die Inspekteure. Jeder Gast freut sich auf ein tolles kulinarisches Erlebnis, das hoffentlich eine bleibende Erinnerung hinterlässt“, stellt der Tiroler Haubenkoch mit einem breiten Grinsen im Gesicht klar.
Grau statt Pink
Für eine kleine Sitzprobe nimmt Taxacher gerne hinter das Lenkrad des Mercedes von Lucas Auer platz. „Es ist quasi die Straßenversion unseres DTM-Rennautos“, erklärt der Rennfahrer. „Allerdings in dezentem Grau statt im auffälligen Rosa unseres Sponsors BWT.“ Im Gegenzug führt der Koch Auer in die Küche des Restaurants, wo sonst nur Mitarbeiter Zutritt haben. Natürlich nimmt Auer auch mal ein Messer in die Hand. „Gutes Essen schätze ich sehr, aber zuhause koche ich eher selten“, gesteht er. Die Sommersaison ist für Taxacher nun beendet, aber bevor Anfang Dezember die ersten Wintergästen kommen, stehen zwei Monate harte Arbeit bevor. „Wir erweitern den Spa-Bereich unseres Boutique-Hotels um ein neues Schwimmbad. Außerdem gibt es immer noch Details, die verbessert werden können.“ Für Auer steht Mitte Oktober das Saisonfinale der DTM in Hockenheim auf dem Programm. „Im Winter ist es bei mir etwas ruhiger, dann komme ich mal zum Essen.“ Taxacher plant im kommenden Jahr im Gegenzug einen DTM-Besuch.
Text: René de Boer, Fotos: Annette Laqua
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