Prost: „Team ist auf Irrweg.“

F1 Legende Alain Prost sprach im Rahmen des Belgien GP Klartext über das (bisherige) Scheitern des Alpine F1 Teams.

Nach einem völlig verpatzten Saisonstart hat man bei Renault die Reißleine gezogen und zunächst Alpine CEO Laurent Rossi seiner Motorsport-Agenden behoben, und im Anschluss auch Teamchef Otmar Szafnauer und Chefingenieur Alan Permane gefeuert.

„Ich liebe dieses Team und es macht mich traurig, sehr traurig, es heute in diesem Zustand zu sehen.“, sagte Alain Prost in der L’EQUIPE.

„Das Team, dessen Piloten, und all seine Fans haben etwas Besseres verdient. Man verfügt über alle Voraussetzungen, um dorthin zu gelangen.“, so der Franzose weiter, der bis Anfang 2022 selbst Teil der Teamführung war.

„Wenn man sich die großen Erfolge der letzten 30 Jahre ansieht, findet man eine einfache Struktur, losgelöst vom industriellen Organigramm, aufgebaut um drei oder vier starke Persönlichkeiten gepaart mit einem Siegfahrer.“

Laut Prost wurden Rennteams zu ihren größten Zeiten immer von einem knapp gehaltenen Management geführt, wie Ferrari mit Schumacher, Mercedes mit Hamilton oder Red Bull mit Vettel und nun mit Verstappen.

„Wie oft habe ich während meiner Jahre bei Renault in den Fluren der Zentrale in Boulogne-Billancourt gehört, dass die Formel 1 ein einfacher Sport sei, der von zu Hause aus von Männern vor Ort betrieben werden könne.“, erzählte der vierfache Weltmeister.

„Das ist natürlich ein großer Fehler, wie der letzte CEO Laurent Rossi demonstriert hat. Rossi ist das beste Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt, den eines unfähigen Anführers, der glaubt, seine Inkompetenz durch seine Arroganz und seinen Mangel an Menschlichkeit gegenüber seinen Truppen überwinden zu können.“

„Jemand, der 18 Monate lang der Chef von Alpine war, dachte, er hätte von Anfang an alles verstanden, führte das Team aber auf totale Irrwege. Unter seiner Führung ging der Schwung, den das Team seit 2016 mit Podiumsplätzen und dem Sieg von Esteban Ocon erreicht hatte, komplett abebben.“

Prost hofft nun, dass die getroffene Entscheidung, weitere Köpfe auszutauschen „ein heilsamer Elektroschock für die Mannschaft wird. Wenn man sich die Zeit ansieht, in der Renault erfolgreich war, findet man einen Mann, Flavio Briatore, und einen legendären Fahrer, Fernando Alonso, unterstützt von einem Management, das damals diese Philosophie der schnellen Entscheidungsfindung durch Spezialisten anwendete.“

Dorthin müsse das Team wieder zurückkehren, um erfolgreich zu sein.

 

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