Vergne: „Markos Stolz ist schuld an meinem Formel 1 Aus!“

Eine Kombination aus schlechtem Timing und dem Stolz von Helmut Marko habe Jean-Eric Vergne seine Formel-1-Karriere gekostet, behauptet der Franzose

Vergne stieg 2012 mit Toro Rosso in die Formel 1 ein. Er fuhr dort drei Saisonen, wurde aber Anfang 2014 darüber informiert, dass es sein letztes Jahr im Team sein würde. Zu dieser Zeit konzentrierte sich Red Bull auf Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo, während sie ein Cockpit bei Toro Rosso für Verstappen brauchten. Im Beyond the Grid-Podcast verriet JEV: „Im Sommer bekam ich einen Anruf, dass ich durch einen jüngeren Fahrer ersetzt würde – ich wusste, dass es Max Verstappen war. Ich dachte, so läuft das Spiel, und es gibt keinen freien Platz bei Red Bull. Ich hatte nie mit anderen F1-Teams gesprochen, weil ich in der Red Bull-Familie zuhause war. Vielleicht war das ein Fehler. Aber der Plan war von Toro Rosso eines Tages zu Red Bull Racing zu gehen.“

Marko glaubte nicht an Vettel-Abschied

Nach drei Jahren war kein Platz mehr frei und Helmut Marko sagte ihm, es sei Ende des Jahres vorbei. „Es war schön von ihm, mir das so früh in der Saison zu sagen, aber gleichzeitig war es wahrscheinlich mein größtes Problem, dass er mich so früh informierte.“ Vergne fragte Marko damals, was Red Bull tun würde, wenn ihr viermaliger Weltmeister Vettel, der eine schlimme Saison 2014 hatte, sich entscheiden würde, zu Ferrari zu wechseln. Marko war fest davon überzeugt, dass Vettel das Team nicht verlassen würde, nur um zu erleben, dass der Deutsche seinen Wechsel beim Großen Preis von Japan bekanntgab. Marko, so Vergne, wollte nicht „schlecht aussehen“, indem er seine Entscheidung, den Franzosen fallen zu lassen, zurücknahm, und reichte stattdessen Vettels Red Bull-Sitz an Daniil Kvyat weiter.

Tost wollte Vergne behalten

Toro Rosso-Teamchef Franz Tost wollte Vergne behalten, aber Marko holte Carlos Sainz in eine reine Rookie-Besetzung. „Da Mitte des Jahres bekanntgegeben wurde, dass ich Toro Rosso verlassen würde, hätte es sehr schlecht ausgesehen, wenn sie mich, als Vettel entschieden hatte, zu Ferrari zu gehen, nun doch behalten hätten.“ Während eines offenen Gesprächs mit Marko fragte Vergne, was passieren würde, sollte Vettel gehen. „Er sagte, Vettel würde nicht gehen. Und ich sagte, aber was, wenn doch. Und Helmut meinte `Dann bist du der nächste, der zu Red Bull geht.‘ Dann haben wir herausgefunden, dass Sebastian zu Ferrari geht und Red Bull wollte sofort antworten. Daher gaben sie Kyvat am Morgen danach als neuen Piloten bekannt, ohne irgendetwas abzusprechen.“ Auch Teamchef Tost war nicht happy, denn er wollte einen erfahrenen Fahrer an der Seite von Verstappen. „Aber Marko wollte keinen Rückzieher machen, also haben sie ihm Carlos ins Auto gesetzt.“ Heute wünscht sich Vergne, dass „Helmut bis zum letzten Rennen der Saison gewartet hätte, um es mir zu sagen. Dann wäre ich mit Vettels Ankündigung in einer viel stärkeren Position gewesen. Aber so läuft es manchmal.“

Aus der Formel 1 ging Vergne in die damals neue Formel-E-Serie und wurde zweimal Champion.

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