Tilke bremst die Formel-1

Der 59-jährige deutsche Hermann Tilke kreierte zusammen mit seinem Team die neue Formel-1 Rennstrecke in Sotschi und schreibt somit russische Motorsport Geschichte.

Am 12. Oktober heulen zum ersten mal in der russischen Motorsportgeschichte die Motoren der Formel-1 Boliden auf. Für die Streckenführung ist der deutsche Hermann Tilke und sein Team verantwortlich. Dieser Name ist in der Motorsportszene jedem ein Begriff, er kreierte bereits die Rennstrecken von Bahrain, Shanghai, Istanbul, Valencia uvm. Hermann Tilke fuhr in der Vergangenheit in verschiedenen Rennserien, bis hinauf zur europäischen Tourenwagenserie. In dieser Zeit lernte er nicht nur einen Rennwagen so schnell wie möglich um den Kurs zu jagen sondern auch, was eine Strecke besonders macht und wie Strecken gebaut werden müssen, um sicher anzukommen. Mit dem Studium für Architektur legte er den Grundstein für seine Zukunft. Er gründet 1984 eine Ein-Mann Firma, die von Jahr zu Jahr mehr ansehen erlangte. Heute verzeichnet das Unternehmen 350 Mitarbeiter und baute mehr als 50 Rennstrecken am gesamten Globus für sämtliche Rennserien.

Tilkes Kreativität verflogen

Im Rennkalender 2014 sind mehr als 50 Prozent der Rennstrecken von Tilke Engineering erbaut oder neu gestaltet worden. Dies zeigt wie wertvoll sich das Unternehmen für die Formel-1 gemacht hat. Aber ehemalige Fahrer, wie Sir Jackie Stewart, beklagen sich bereits seit Jahren, dass der Deutsche die Formel-1 zu sicher gestaltet. „Er gestaltet die Rennstrecken so sicher, dass die Fehler der Fahrer kaum Auswirkungen haben, weil die Auslaufbereiche zu groß wären“. Außerdem verwendet er für viele Kurven die selben Kurvenradien, erstellt zu wenig Überholmöglichkeiten und die wenigen die es gibt liegen meist am Ende einer enorm langen Geraden. Auch Mark Weber teilt die Meinung von Sir Jackie Stewart und fügt noch hinzu das seine erbauten Rennstrecken langweilig zu fahren sind, weil immerzu sehr langsame Kurven auf einander treffen und man kaum das Potential des Autos ausschöpfen kann.