Newey ortet Red Bull Deja-Vu bei Aston Martin

Adrian Newey arbeitet weiter daran, das Aston Martin Aramco Formula One Team optimal auf das neue Formel-1-Reglement 2026 vorzubereiten.

Newey deutete ein Déjà-vu-Gefühl an, verglichen mit seiner Zeit bei Oracle Red Bull Racing, wo er unter anderem Selbstzufriedenheit, aber auch mangelndes Selbstvertrauen vorfand.

„Durch diese große Reglementänderung muss jeder einen Neustart wagen. Die Top-Teams von heuer werden wohl auch nächstes Jahr den Ton angeben. Aber ab und zu gibt es eben doch mal ein paar Turbulenzen,“ sagt Newey im F1 Podcast voraus.

„Das passierte auch in gewisser Weise 2009 bei der letzten großen Regeländerung: Ferrari und McLaren waren 2008 noch die Platzhirsche, strauchelten dann aber, während Brawn und Red Bull aufholten. So etwas kommt also vor.“

Der Stardesigner kann noch nicht sagen wie die Vorbereitungen laufen: „Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Durch diesen Neustart weiß man nicht, ob man im Vergleich zur Konkurrenz gut, schlecht oder mittelmäßig abschneidet. Aber ich denke, bei dieser Frage spielt auch die Unternehmenskultur eine Rolle.“

Und da sei man gut aufgestellt, meint der Brite. „Als ich bei Red Bull anfing, waren nur noch die Überreste von Jaguar vorhanden. Sie hatten aber nie nennenswerte Erfolge erzielt und die Leute hatten den Glauben verloren, jemals ein Rennen gewinnen zu können.“

„Sobald man aufhört, an sich selbst zu glauben, geht alles schief, denn Selbstzufriedenheit, Faulheit und mangelndes Selbstvertrauen schleichen sich ein. Wenn man nicht aufpasst, kann sich auch eine Kultur der Schuldzuweisung etablieren. Und genau das war bei Red Bull ziemlich schwierig zu ändern. Ich will nicht zu viel verraten, aber im Moment habe ich so ein Déjà-vu-Erlebnis.“

Newey ist überzeugt, dass „je größer die Teams werden, desto weniger hinterfragen die Leute die Dinge. Sie glauben einfach, was der Computer ausspuckt, eine Reihe von Ergebnissen, und glauben das automatisch, ohne die Fakten zu hinterfragen!“

„Man kann einem Computer nicht die Schuld geben, es kommt darauf an, was man hineingesteckt hat. Aber wenn man nicht die richtigen Dinge hineingesteckt hat, kann man auch nicht die richtigen Ergebnisse erwarten. Und genau das ist es, was uns immer mehr selbstzufrieden macht und uns dadurch Fehler einbringt.“

Wir dürfen gespannt sein, ob es dem Aston Martin Technikdirektor gelingt, bei den Grünen den Schalter rechtzeitig umzulegen.

 

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