Imola: Die Formel 1 kehrt heim

Ein Grand Prix in Imola gehört zum Formel 1 Kalender wie die Pizza zu Italien. Schön, dass die Königsklasse wieder heimkehrt

Auch wenn Formel 1 Fans das Autodromo Enzo e Dino Ferrari wohl erst seit 1980 auf dem Schirm haben, wurde die Strecke in der Emilia Romagna schon 1953 eröffnet. Das Layout geht auf eine Idee von Enzo Ferrari zurück, der einen kleinen Nürburgring errichten lassen wollte. Bei der Eröffnung gab es noch keine Schikanen. 1968 wurde der Rundkurs nach Enzos früh verstorbenem Sohn Alfredo (Dino) umbenannt und nach Enzo Ferraris Tod 1988 um dessen Namen erweitert.

Imola statt Monza
Infolge des Massencrashs beim Grand Prix von Italien 1978 bei dem Ronnie Peterson verstarb, wurden dem Autodromo Nazionale di Monza zahlreiche Sicherheitsmodifikationen auferlegt, die zwar rechtzeitig fertig wurden, aber Imola hatte bereits einen gültigen Vertrag als Ersatzveranstalter. Somit fand 1980 zum ersten und bislang einzigen Mal Italien GP nicht in Monza statt. Sieger wurde damals Nelson Piquet auf Brabham, nachdem die dominierenden Renault Turbos beide mit Getriebeschäden zu kämpfen hatten. Ferrari-Pilot Gilles Villeneuve schockte die Tifosi mit einem spektakulären Unfall infolge eines Reifenschadens vor der Tosa-Kurve. Der Ferrari wurde nach einem heftigen Einschlag in die Leitplanken auf die Strecke zurückgeschleudert. Villeneuve entkam unverletzt, da das Monocoque im Gegensatz zum Rest des Wagens unzerstört blieb.. Der Streckenabschnitt, in dem sich der Unfall ereignete, wurde später nach Villeneuve benannt.

Von Italien nach San Marino
Ab 1981 fuhr man bis 2006 in Imola den Großen Preis von San Marino, denn Italien war mit Monza besetzt und der Kleinstaat liegt nur 90 Autominuten entfernt. Michael Schumacher holte mit sieben Siegen die meisten, Ayrton Senna stand mit achtmal am öftesten auf der Pole. Gerhard Berger wurde zweimal Zweiter und dreimal Dritter, Alex Wurz einmal Dritter. Der Rundenrekord steht bei 1:20.411 Minuten, aufgestellt von Schumi im Jahr 2004. Die meisten Rennsiege der Teams teilen sich Ferrari und Williams mit je acht Erfolgen. Traurige Bekanntheit erlangte die High-Speed-Strecke durch schwere und auch tödliche Unfälle. Unter anderem saß 1989 Gerhard Berger im Feuer, 1994 starben Roland Ratzenberger und Ayrton Senna innerhalb zweier Tage.

2020 kehrt Imola im Zuge der COVID-19-Pandemie wieder in den Rennkalender zurück und wird den Großen Preis der Emilia-Romagna austragen. Der Grand Prix wird jedoch verkürzt mit einer Veranstaltungszeit von nur 2 Tagen stattfinden.

Posted in ,