In einem Gespräch mit einer Tageszeitung wertete Red Bull-Direktor Helmut Marko die bisherigen Leistungen des Kärntners Chris Höher ab. Nun reagiert sein Betreuer.
In der Tageszeitung kam nach einer Diskussion über den Australier Daniel Ricciardo die Frage nach österreichischen Fahrern mit F1-Potential auf. Marko sieht aktuell keinen der Jungen, die bald den Sprung in die Königsklasse schaffen könnten. Über Höher wurde Marko folgend zitiert: „Er fährt in Kategorien mit null Aussagekraft. Er muss größere Konkurrenz suchen.“ Marko soll ihm einen Test im Nachwuchsstall „Mücke Motorsport“ vermittelt haben, wo Höher laut Marko dreieinhalb und mehr Sekunden hinter den Bestzeiten her fuhr.
Die Reaktion
Harald Schwarz, Pressebetreuer von Höher: „Ich kann nur sagen, dass Herr Marko dazu gar nicht Stellung nehmen kann, denn er war bei dem erwähnten Test gar nicht dabei. Ich hingegen war die ganze Zeit anwesend. Der Test selbst fand am 2. September 2013 am Lausitzring unter folgendem Aspekt statt: Chris Höher sollte an diesem Tag zum ersten Mal das neue Formel 3 Chassis des Dallara-F312 in der aktuellen Ausführung der Formel 3 Europameisterschaft kennen lernen. Es ging in erster Linie darum, einen Unterschied zu seinem Dallara F-305 festzustellen. Bei Testbeginn war es für diese Jahreszeit außergewöhnlich kalt, die Außentemperatur pendelte zwischen 7 und 9 Grad. Chris, damals 15 Jahre alt, fuhr den F3-Renner von Felix Rosenquist. Die drei anderen Mücke-Piloten Lewis, Gilbert und Nissany testeten ebenfalls. Am Vormittag fehlten Chris 0,6 Sekunden. Zu Mittag begann es dann zu regnen und es kühlte weiter ab. Während alle anderen Mücke-Piloten ständig von der Strecke ins Kiesbett flogen und für einen Abbruch nach dem anderen sorgten, blieb Chris immer auf der Strecke. Hier fehlten Chris im strömenden Regen ca. 3 Sekunden auf die Bestzeit. Nicht unerwähnt sollte dabei bleiben, dass vom Mücke-Team am F3 von Chris zusätzliche Messinstrumente eingebaut bzw. an der Unterseite angebracht waren, was an den anderen Rennwagen des Teams nicht der Fall war. Jeder, der sich nur ein wenig im Motorsport auskennt weiß, dass dies die gefahrenen Zeiten wesentlich beeinflusst. Zudem musste Chris den Test auch noch vorzeitig beenden, da von Beginn an die Kupplung des Rennwagens rutschte und am Nachmittag schlussendlich den Geist ganz aufgab. Zu dem im Artikel von Dr. Marko vereinbarten Mücke-Test: Ich habe selbst das Telefonat mitgehört, als Dr. Marko dem Vater von Chris gesagt hat, dass die Kosten des Mücke-Tests rückerstattet werden. Bis heute ist davon nichts zu sehen und die Familie von Chris Höher ist voll auf den ungewöhnlich hohen Kosten für diesen Testtag im September des vorigen Jahres sitzen geblieben.“
Schwarz, ehemaliger Teammanager bei RSM Marko, kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, dass es Herrn Doktor immer wieder gelingt Personen der schreibenden Zunft einzulullen, die dann „die einzig gültige (Marko)Wahrheit“ hinausposaunen. Rund um Chris Höher haben wir ein sehr gutes Team geformt und arbeiten seit Langem gezielt an einem seriösen Aufstieg des jungen Kärntners. Wir halten nichts von der selbstherrlichen Wahrheit aus Graz. Gerade der diesjährige F1-Auftakt beweist, dass dort eine eigene Art der Wahrheit herrscht – welche, wie sich in Melbourne gezeigt hat, sogar dem gültigen Reglement der Formel 1 widerspricht.“
Vergleichzeiten aus der FIA Formel2 Europameisterschaft in Barcelona
8. März: Vormittag; FIA F3 EM Test: Bestzeit Raffaele Marciello 1:41.023
8. März: Nachmittag, FIA F3 EM Test: Bestzeit Lucas Auer 1:41.758
9. März: Vormittag; FIA F3 EM Test: Bestzeit William Buller 1:40.812
9. März: Nachmittag, FIA F3 EM Test: Bestzeit Tom Blomqvist 1:41.191
14. März: Vormittag, Euroformula Open; Bestzeit Chris Höher 1:40.985
14. März: Nachmittag, Euroformula Open; Bestzeit Sandy Stuvik 1:40.392
15. März: Vormittag, Euroformula Open: Bestzeit Chris Höher 1:40.400
15. März: Vormittag, Euroformula Open: Bestzeit Chris Höher 1:41.110
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