Haug: „Leclerc ist der beste Freund von Red Bull“

Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kritisierte auf SPORT1 Ferrari nach dem missratenen Frankreich-Auftritt. Zudem ging er auf den WM-Kampf und die Entwicklung von Mercedes ein

Norbert Haug über:

… das Aus von Leclerc: „Das war für mich ungewohnt, dass ein Führender abfliegt. Das gibt es wirklich nur alle Jubeljahre.“

… das verkorkste Wochenende für Ferrari: „Leclerc ist der beste Freund von Red Bull. Sie haben sehr, sehr viele Fehler gemacht. Das Rennen heute ging ja los mit dem Rennen am Red-Bull-Ring: Da kam Sainz zu einem Motorschaden, was auch nicht sein muss. Dann muss er heute von ganzen hinten starten. Wenn sie die normale Schlagkraft haben, dann ist das heute bei einem fehlerfreien Rennen ein Doppelsieg. Das sind also 43 Punkte. Jetzt gibt es für Fünften zehn Punkte. Dann hat man über 30 Punkte liegen lassen.“

… den Lichtblick bei der Scuderia: „Es ist wirklich bewundernswert, wie Mattia Binotto das immer erklärt. Er hat meistens seine Maske auf, sodass man seine Gesichtszüge nicht sieht. Aber er macht das immer mit einer Ruhe und Gelassenheit, wie er das Ganze beschreibt und nicht aus der Haut fährt. Das ist mit Sicherheit eine ganz positive Eigenschaft.“

… den WM-Kampf: „Heute war ein Schlag in die Magengrube. Der Abstand hat sich heute verdoppelt. Selbst wenn er (Charles Leclerc, Anm. d. Red.) zehn Siege holt und Verstappen zehnmal Zweiter wird, gewinnt er gerade so. Das zeigt, wie schwer es wird. Aus eigener Kraft Verstappen in zehn Rennen zu schlagen, wird sehr schwierig sein.“

… die Probleme bei Mercedes: „Das Auto ist nicht sonderlich aggressiv bei den Reifen, was bei dem Qualifying nicht hilft. Und wenn man das Rennen verfolgt, ist es immer ein Bild: Die ersten Runden fallen die eigentlich eher zurück und dann stabilisieren sich die Rundenzeiten. Das war auch heute zu sehen. Und dann gehen sie sehr langlebig mit den Reifen um, was vor einigen Jahren noch anders war. Deswegen können sie sehr lange Distanzen mit wenig abbauenden Reifen fahren.“

… das Abschneiden von Mick Schumacher: „Wenn er als 12. losfährt, dann er kann so eine Rolle wie Stroll einnehmen. Als Zehnter bekommt er dann Lob. Das Mittelfeld ist aber so eng beisammen, weswegen eine gute Qualifikationsrunde wichtig ist. Ich glaube, der Mick wird sich da sukzessive durchsetzen, aber wir dürfen jetzt nicht in jedem einzelnen Rennen Punkte erwarten. Wenn jetzt in Ungarn das angekündigte Upgrade kommt, dann geht es hoffentlich noch ein Stückchen voran.“

… die Zukunft von Sebastian Vettel: „Wenn es mal gelingen würde, dass Sebastian da fährt, wo jetzt Alonso fährt, dann gibt es Lob und Anmerkung. Im Team ist eine gute Substanz vorhanden, wenn noch die Jungs vom Jordan-Team und Force-India-Teams da sind. Unmöglich ist es nicht, aber es muss was gehen, sonst glaube ich, ist die Perspektive nicht sonderlich verlockend für Sebastian.“

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