Red Bull Energy Drink Eigentürmer Didi Mateschitz ist stolz darauf, Österreicher zu sein, und obwohl er ein globales Imperium besitzt, hat er nie seine bescheidenen Anfänge und seine Heimat vergessen
Österreichs Rückkehr in den Formel-1 -Kalender in diesem Jahr am Red Bull Ring steht vor der Tür. Dank seiner guten Beziehung zu F1-Mastermind Bernie Ecclestone, wurde Energy-Drink -Tycoon Dietrich Mateschitz, der den Weg für ein Comeback -Rennen in Spielberg finanziell geebnet hat, ein Slot im Rennkalender 2014 gegeben, ohne dass alle erforderlichen Genehmigungen vor Ort vorhanden waren.
Erstes Revival
Als der historische Österreichring, Baujahr 1969 und Gastgeber von 18 Grands Prix und zahlreichen Sportwagenrennen, zusehends zerfiel, heuerte Österreichs größtes Telekommunikationsunternehmen A1 Star-Architekt Hermann Tilke an, um den Kurs Mitte der 1990er Jahre wieder zu beleben. Die Alpennation begrüßte die Königsklasse 1997 wieder, nun auf dem neuen A1 -Ring, aber Ecclestone wandte sich im neuen Jahrtausend neuen, exotischen und viel größeren Märkten zu, was zur Streichung Spielbergs aus dem Kalender nach 2003 führte. Mateschitz, der im knapp 50 Kilometer entfernten St. Marein 1944 geboren wurde, hat nie auf seine Herkunft vergessen. Daher hatte die Wiederbelebung der Strecke und der gesamten Region große persönliche Bedeutung für ihn. „Das F1-Comeback in Spielberg ist definitiv keine finanziell profitable Sache, aber einige Dinge im Leben sind es wert, Geld auszugeben. Ich war froh, diese Investition zu machen, und wenn 80.000 Leute kommen, um das Rennen zu sehen, kann sich das Projekt auch in ein paar Saisonen sogar noch amortisieren.“
Radikale Planänderung
Der Red-Bull- Besitzer hatte ursprünglich geplant, ein Motorsport-Kompetenzzentrum und eine Flugschule zu errichten. Aber kurz nach Beginn der Abrissarbeiten am A1 -Ring, zwang ihn ein negativer Ökologiebescheid das 750 Mio. EUR Projekt aufzugeben. Im April 2008 beschloss Mateschitz, den Kurs wieder aufzubauen und rief das Projekt “ Red Bull Ring“ ins Leben. Drei Jahre später feierte die Strecke mit einem Rennen der renommiertesten europäischen Tourenwagenserie, der deutschen DTM als Highlight, ihre Wiederauferstehung. Doch dem Energy-Drink-Unternehmen wurde eine Begrenzung von 40.000 Fans pro Tag auferlegt, was für einen F1 -Grand-Prix keineswegs ausreichte. Deshalb suchte Red Bull bei der Gemeinde um eine Genehmigung zur Sitzplatzerweiterung an, einschließlich einer neuen Tribüne bei Start-Ziel, um auf die erwarteten 225.000 Zuschauer für das Rennwochenende im Juni vorbereitet zu sein. Zu Mateschitz‘ – und auch Ecclestones – Erleichterung gab die steirische Regierung grünes Licht und erteilte die so genannte „Großveranstaltungserlaubnis“ gleich nach Neujahr. „Dies bedeutete, dass die letzte Hürde überwunden ist“, sagt Red-Bull -Motorsportchef Helmut Marko.
Unerwartete Rückkehr
Obwohl die Rückkehr in den vergleichsweise winzigen Markt Österreich zunächst überraschend erscheinen mag, steckt hinter der Einigung Kalkül. Ecclestone war zwar zuletzt in immer neue Galaxien vorgedrungen, wo selbst Captain Kirk noch nicht war, hatte es aber mit einer ganzen Reihe von unzuverlässigen oder defizitären Veranstaltern zu tun, wie in der Türkei oder Korea. Daher entschied sich der 84-jährige F1 -Chef für einen sicheren Partner. Seine ersten Anläufe in den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends waren durch zahllose von der lokalen Regierung eingeführte bürokratische Hindernisse gekennzeichnet. Mit Mateschitz an der Spitze des Projekts, war Bernie bereit zu einer Rückkehr ins Aichfeld. „Red Bull ist sehr gut für den Sport und sehr gut für die Formel 1. Sie sind in allem was sie tun, sehr professionell und bieten Top-Qualität. Red Bull wird einen perfekten Grand Prix organisieren. Es ist beeindruckend, dass das Rennen ganz ohne staatliche Subvention auskommt“ strahlte „Big Bernie“. Zudem geht mit dem vierfachen Weltmeister-Team Red Bull Racing sogar ein österreichischer Rennstall an den Start und wird zusätzlich Fans generieren.
Euphorie allenthalben
Das Comeback des österreichischen GP hat eine beispiellose Euphorie in der Ski-Nation entfacht. „Wieder ein Formel 1 Rennen in Spielberg zu haben, ist ein Geschenk für unsere gesamte Nation. Alle von uns haben an Herrn Mateschitz, der das möglich machte, ein großes „Dankeschön“ zu senden“ lobte Österreichs dreimaliger F1 -Weltmeister Niki Lauda seinen Landsmann. Das ehemalige Ferrari und McLaren-Ass Gerhard Berger stimmt „Niki Nazionale“ zu und sagte: „Ohne Didi Mateschitz) wäre die Formel 1 nie nach Österreich zurückgekommen. Der Grand Prix wird nicht nur der Region einen Schub geben, sondern auch aufzeigen, dass Österreich nicht nur ein Ziel für den Wintertourismus ist.“ Als das Rennen aus dem Kalender für 2004 verschwand, offiziell wegen der strengen Haltung der EU für Tabakwerbung, waren die Fans und Fahrer bitter enttäuscht. Spielberg liegt in der Region Murtal im seinerzeitigen Kernland der Schwerindustrie Österreichs, die in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts einen massiven Einbruch erlitt. So hoffen die meisten Einheimischen, dass der Grand Prix nicht nur am Rennwochenende, sondern im Allgemeinen für mehr Einnahmen sorgen wird. Mateschitz hat bereits mehrere Hotels revitalisiert und sie für die Elite-Kategorie des Motorsports herausgeputzt. Weitere Investoren folgten. Die Begeisterung der österreichischen Fans ist so enorm, dass die Tickets für das Rennen innerhalb von 48 Stunden nach Verkaufsöffnung ausverkauft waren.
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